Personen
Erkunden Sie die ephemeren Filme anhand von Personen, die in ihnen zu sehen sind. Erfahren Sie mehr über deren Biografie.
Hanni
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Cousine von Ivan, Alexander und Michael Illich
Eva Altmann
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In Wien als Tochter von Grete (geb. Flack) und Emil Altmann geboren; nach dem „Anschluss“ Österreichs emigriert sie mit ihren Eltern in die USA; heiratet amerikanischen GI Manny Rabinowe; zwei gemeinsame Kinder. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Friedrich Apfelthaler
1889 - 1947
1910er (Amateur)Rennfahrer und Mitglied des Wiener Automobil-Clubs; Gründer einer Handelsfirma für Autoreifen und Autozubehör; Heirat von Leopoldine (geb. Hackel); ein gemeinsamer Sohn: Herbert (1925). 1920er ambitionierter Filmamateur; Mitglied des Klubs der Kinoamateure Österreichs (KdKÖ). 1947 verstirbt Friedrich Apfelthaler in Wien.
Leopoldine Apfelthaler
02.10.1890 - 07.03.1964
Geborene Hackel; Prokuristin in der Handelsfirma ihres späteren Mannes Friedrich Apfelthaler; gemeinsamer Sohn: Herbert (1925). 1947 Tod ihres Mannes. 1964 verstirbt Leopoldine Apfelthaler in Wien.
Herbert Apfelthaler
17.11.1925 - 09.10.2008
In Wien als Sohn des Reifenhändlers Friedrich Apfelthaler geboren; seit seiner Jugend ambitionierter Filmamateur. 1931 - 1941 (ca.) Besuch der Schule in Wien. 1942/43 (ca.) Reichsarbeitsdienst (RAD). 1947 Tod seines Vaters. 1951 Ehe mit Hedy; 1950er/60er Mitarbeit im Familienbetrieb. 1964 Tod der Mutter; Wechsel zur Firma Eumig; dort Filmberater und Leiter des Eumig Filmstudios; Aufbau eines eigenen Filmstudios (Schmalfilmzentrum Rosenhügel; ab 1970 Film- und Videozentrum Rosenhügel). 1984 (ca.) Ehe mit Angelika. 2008 verstirbt Herbert Apfelthaler in Wien.
Helen Baker
(Helen Fredericka Baker)
19.03.1889 - 29.08.1964
In Chicago als Tochter von Alice (geb. Downy) und Frederick Porter geboren. Studium an der Baker University in Kansas. 1912 - 1913 Studienaufenthalt in Berlin. 1914-12-30 Heirat mit Ross Allen Baker; fünf gemeinsame Söhne: Philip (1916), Porter, (1918) Frederick (1920), Stanley (1922), Raymond (1922). 1937-01/02 - 1938-05 Forschungsaufenthalt ihres Mannes an der Universität Wien; Helen und drei ihrer fünf Söhne begleiten Ross nach Wien. 1938-05 Weiterreise der Familie nach Rom; hierauf Rückkehr in USA. [Nach http://collections.ushmm.org (2015).]
Stanley Baker
(Stan Baker)
31.07.1921 -
In New York als Sohn von Helen (geb. Porter) und Ross Allen Baker geboren. 1937-01/02 - 1938-05 Forschungsaufenthalt seines Vaters an der Universität Wien; Stanley begleitet mit seiner Mutter und zwei seiner Brüdern den Vater nach Wien. 1938-05 Weiterreise der Familie nach Rom; hierauf Rückkehr in USA. [Nach http://collections.ushmm.org (2015).]
Ross Baker
(Ross Allen Baker)
13.11.1886 - 18.11.1978
In Greencastle (Indiana) als Sohn von Luemma (geb. Allen) und Philip Baker geboren; Studium der Chemie an der DePauw University und der University of Wisconsin; später Chemieprofessor in USA und GB. 1914 - 1918 Chemical Warfare Service. 1914-12-30 Heirat mit Helen Fredericka Porter; fünf gemeinsame Söhne: Philip (1916), Porter, (1918) Frederick (1920), Stanley (1922), Raymond (1922). 1928 US-Delegierter des Völkerbundes bei der International Union of Chemistry. 1937-01/02 - 1938-05 Forschungsaufenthalt an der Universität Wien; seine Frau und drei seiner Söhne (Frederick, Stanley, Raymond) begleitet ihn nach Wien. 1938-05 Weiterreise der Familie nach Rom; dort US-Delegierter beim International Congress of Chemistry; hierauf Rückkehr in USA. 1978 verstirbt Baker in San Diego (Kalifornien). [Nach http://collections.ushmm.org (2015).]
Raymond Baker
(Ray Baker)
31.07.1921 - 05.09.1958
In New York als Sohn von Helen (geb. Porter) und Ross Allen Baker geboren. 1937-01/02 - 1938-05 Forschungsaufenthalt seines Vaters an der Universität Wien; Raymond begleitet mit seiner Mutter und zwei seiner Brüdern den Vater nach Wien. 1938-05 Weiterreise der Familie nach Rom; hierauf Rückkehr in USA. [Nach http://collections.ushmm.org (2015).]
Herbert Becker
13.03.1887 - 03.01.1974
In Torgau (Sachsen) geboren. 1906 Abitur, dann Berufssoldat. 1907 Leutnant. 1914 - 1818 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. 1915 Hauptmann, später Divisionsadjutant. 1919-11 Dienstantritt in der preußischen Sicherheitspolizei. 1933 NSDAP. 1936 Oberst der Schutzpolizei und Inspekteur der Ordnungspolizei. 1938-03-19 Becker leitet Marschgruppe in Wien und Graz. 1938-05 Kommandeur der Schutzpolizei Wien. 1938-06 Inspekteur der Ordnungspolizei Wien. 1938-11 SS-Standartenführer. 1939-09 Befehlshaber der Ordnungspolizei im Militärbezirk Lodz; dann Befehlshaber der Ordnungspolizei im Generalgouvernement mit Dienstsitz Krakau. 1940-10 Inspekteur der Ordnungspolizei Hamburg. 1942 SS-Gruppenführer; 1943-07 Generalinspekteur der Schutzpolizei im Hauptamt Ordnungspolizei. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Leo Beller
(Simche Leib Beller)
20.03.1901 -
In Bibrka (Galizien; heute Ukraine) als Sohn einer Bauernfamilie geboren. 1915 zieht er mir seiner Familie nach Wien. 1928-11-18 Heirat von Mina Tennenbaum; gemeinsamer Sohn: Paul (1931-11-20). 1939 emigriert sein Sohn Paul mithilfe der Rettungsaktion „50 children“ von Gilbert und Eleanor Kraus in die USA. 1940-01 gelingt seiner Frau Mina die Emigration in die USA; Sohn Paul und Frau Mina finden in New York wieder zusammen; Leos Antrag auf ein amerikanisches Visum wird jedoch vom US Konsulat wegen angeblicher, jedoch nicht bestehender Tuberkulose abgewiesen; Leo ist Staatenlos (beantragte nie die österreichische Staatsbürgerschaft); entkommt Haft durch vorgetäuschten Blinddarmdurchbruch; 1940 flüchtet Leo mit einem Boot über die Donau nach Bratislava; dort Verhaftung und Internierung; 1940-09 soll Leo mit einem der von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ gecharterten Schiffe, der SS Atlantic, von Tulcea (Rumänien) nach Haifa (Palästina) emigrieren; die Briten betrachten die Passagiere der Schiffe jedoch als illegale Einwanderer und lassen die Flüchtenden nicht an Land; nach der Explosion der SS Patria (1940-11-25) werden die Passagiere des SS Atlantic nach Mauritius deportiert und dort im Gefängnis Beau Bassin interniert. 1945-08 erhält Leo und die anderen Internierten die Erlaubnis der Briten von Mauritius nach Palästina auszureisen. 1946-07 emigriert Leo von Palästina in die USA; in New York Wiedervereinigung mit seiner Frau Mina und seinen Sohn Paul.
Paul Beller
20.11.1931 -
In Wien als Sohn von Mina (geb. Tennenbaum) und Leo (Simche Leib) Beller geboren. 1939 emigriert Paul über die Rettungsaktion „50 children“ von Gilbert und Eleanor Kraus in die USA; verbirgt dort den Sommer im Birth Sholom Sommercamp (Pennsylvania); danach ein Jahr auf der Farm der Familie Amram in Feasterville (Pennsylvania). 1940-01 gelingt seiner Mutter Mina die Emigration in die USA; Zusammenkunft von Paul und Mina in New York; seinem Vater Leo wird vom US Konsulat das Visum verwehrt, weshalb dieser erst 1946-07 - nach einer langen Odyssee über Bratislava, Rumänien, Mauritius, Palästina - zur Familie in New York stößt; Paul besucht in New York das City College; später Studium der Öffentlichen Verwaltung an der Universität von New York; zwei Jahre Militärdienst bei der US Army; verheiratet; drei Kinder; Karriere in der bundesstaatlichen Krankenversicherung Medicare.
Mina Beller
(Minna Tennenbaum)
06.06.1906 - 04.03.2006
In Salischtschyky [vermutlich] (Galizien; heute Ukraine) als Tochter von Leo und Malka Tennenbaum geboren. 1914 flüchtet die Familie infolge russischer Pogrome nach Wien. 1928-11-18 Heirat von Leo Beller; gemeinsamer Sohn Paul (1931-11-20). 1939 emigriert Sohn Paul über die Rettungsaktion „50 children“ von Gilbert und Eleanor Kraus in die USA. 1940-01 gelingt Mina die Emigration in die USA; Zusammenkunft von Mina und ihrem Sohn Paul in New York; ihrem Mann Leo wird vom US Konsulat das Visum verwehrt, weshalb dieser erst 1946-07 - nach einer langen Odyssee über Bratislava, Rumänien, Mauritius, Palästina - zur Familie in New York stößt.
Fedor von Bock
03.12.1880 - 04.05.1945
In Küstrin (Kostrzyn nad Odra, Polen) als Sohn eines preußischen Generalmajors geboren. Absolvierung der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde. 1898 Eintritt in die Preußische Armee. 1910 Generalstabsausbildung; seit 1911 im Großen Generalstab. 1913 Hauptmann im Generalstab des Gardekorps. 1914 - 1918 Stabsoffizier im Ersten Weltkrieg. 1918 nach Kriegsende Generalstabsoffizier der Reichswehr; zugleich Kommandeur der paramilitärischen „Schwarzen Reichswehr“. 1925 Oberst; 1929 Generalmajor; 1931 Generalleutnant. 1935 zum General der Infanterie und Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 3 befördert. Bock fungiert als Oberbefehlshaber beim Einmarsch in Österreich (8. Armee), Polen (3./4. Armee), Niederlande und Belgien (Heeresgruppe B). 1940-07 Ernennung zum Generalfeldmarschall. 1941-06 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte beim Angriff auf die Sowjetunion. 1941-12 Bock wird in seiner Funktion wegen Protest gegen Hitlers Kriegsstrategie abgelöst. 1942-01 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd; erneute Auseinandersetzungen mit Hitler (Unternehmen Braunschweig); 1942-07 Bock wird seines Amtes enthoben. 1945 bei Fliegerangriff in Lensahn (Schleswig-Holstein) schwer verletzt; stirbt tags darauf im Marinelazarett in Oldenburg/Holstein. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue deutsche Biographie, Bd. 2, Berlin, 1955.]
Walther von Brauchitsch
(Walther Heinrich Alfred Hermann von Brauchitsch)
04.10.1881 - 18.10.1948
In Berlin als Sohn eines Generals geboren. 1895 - 1900 Kadettenkorps Berlin. 1900 Leutnant. 1912 Großer Generalstab. 1914 - 1918 Generalstabsoffizier. 1921 Major der Reichswehr (Stabsoffizier; Truppenausbildung). 1927 Stabschef des Wehrkreises VI. 1928 Oberst. 1929 Abteilungsleiter der Heeresausbildung im Reichswehrministerium. 1933 Befehlshaber des Wehrkreises I. 1936 General. 1937 Oberbefehlshaber motorisierter Heeresverbände. 1938 infolge der Blomberg-Fritsch-Krise wird Brauchitsch Oberbefehlshaber des Heers. 1939 - 1941 führte Feldzüge gegen Polen, Frankreich, Jugoslawien, Griechenland, Sowjetunion. 1940-07 Generalfeldmarschall. 1941-12-19 aufgrund militärischer Rückschläge (Sowjetunion) in Führerreserve entlassen; Hitler übernimmt Oberbefehl. 1945 Festnahme und Militärhaft; Zeugenaussagen in Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen. 1948 Brauchitsch verstirbt an Herzversagen in britischer Gefangenschaft. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Josef Bürckel
30.03.1895 - 28.09.1944
In Lingenfeld (Rheinland-Pfalz) als Sohn eines Bäckers geboren. 1909 - 1919 Lehrerbildungsanstalt Speyer (Volksschullehrer). 1914 - 1916 Kriegsfreiwilliger. 1920 - 1927 Hilfslehrer. 1921/25 NSDAP. 1926 - 1936 Gauleiter Rheinpfalz. 1929 - 1944 Herausgeber mehrerer Zeitschriften („Eisenhammer“, „NSZ-Rheinfront“, u. a.). 1930 - 1944 Mitglied des Reichstages. 1933 - 1935 NS-Beauftragter für das Saargebiet. 1933 SA-Gruppenführer. 1934-08 - 1935-02 Saarbevollmächtigter der Reichsregierung. 1934 NSKK-Gruppenführer. 1935-03 - 1936-06 Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebiets. 1936-06 - 1940-04 Reichskommissar für das Saarland. 1936-11 SA-Obergruppenführer. 1937-11 SS-Gruppenführer. 1938-03-13 kommissarischer Leiter der NSDAP in Österreich; Beauftragter des Führers zur Durchführung der Volksabstimmung in Österreich. 1938-04 - 1940-03 Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich. 1938-04 NSKK-Obergruppenführer. 1939-01-30 - 1940-08-02 Gauleiter von Wien. 1939-03 kurzzeitig Chef der Zivilverwaltung in Mähren. 1939-05-01 - 1940-03-31 Führer des Reichsgaus Wien. 1939-05-04 - 1940-03-31 Aufgaben des Reichsstatthalters in Österreich. 1940-04 - 1941-03 Reichskommissar für die Saarpfalz. 1940-08 - 1944-09 Chef der Zivilverwaltung im Département Moselle (Lothringen). 1940-10 Befehl zur Wagner-Bürckel-Aktion. 1941-03 - 1944-09 Reichsstatthalter der Westmark (Pfalz, Saarland, Lothringen). 1942-01 SS-Obergruppenführer. 1944 Bürckel verstirbt unter nicht gänzlich geklärten Umständen in Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz). [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Bayrische Landesbibliothek - Online, 2015.]
Kurt Daluege
(Kurt Max Franz Daluege)
15.09.1897 - 23.10.1946
In Kreuzburg (Oberschlesien) als Sohn eines Beamten des mittleren Dienstes geboren. 1914 Wandervogelbewegung. 1916 Notabitur; Kriegsfreiwilliger an der Westfront. 1918 Vizefeldwebel. 1918 - 1921 Führer des Selbstschutz Oberschlesien. 1921 - 1924 Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Berlin (1924 Dipl.-Ing). 1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund; 1923 NSDAP-Beitritt; 1923-11-08/09 Hitlers Vertrauter in Berlin während des Hitler-Putsches in München. 1926-03 Begründer, bis 1929 Gruppenführer der SA Berlin. 1926 - 1928 Stellvertretender NSDAP-Gauleiter von Berlin-Brandenburg. 1929-06 Reichsführung SA. 1930-06 Wechsel von der SA in die SS; SS-Chef Berlin. 1931 - 1933 Führer SS-Gruppe Ost. 1933-05 Ministerialdirektor und Leiter der Polizeiabteilung im preußischen Innenministerium. 1933-09 General der preußischen Landespolizei. 1933-11 Mitglied des Reichstages. 1933 - 1945 Preußischer Staatsrat. 1934 Beteiligung an Röhm-Affäre; wird mit „Säuberung“ und Neuorganisation der SA-Gruppe Ost beauftragt. 1936-06 Stellvertreter Himmlers als Chef der Deutschen Polizei im Innenministerium sowie Chef der Ordnungspolizei im Hauptamt der Sicherheitspolizei. 1942-04-20 SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Polizei. 1942-06 (Stellvertretender) Reichsprotektor in Böhmen und Mähren. 1943-08 nach Herzinfarkt politisch kaltgestellt; wird mit Rittergut Ilseanau abgefunden. 1945-05 in Lübeck verhaftet. 1946 Daluege wird in die Tschechoslowakei ausgeliefert und durch durch Prager Volksgericht zum Tod verurteilt. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
August Eigruber
16.04.1907 - 28.05.1947
In Steyr (Oberösterreich) als unehelicher Sohn einer Gemischtwarenhändlerin geboren. Ausbildung zum Vermessungstechniker. 1922 NS-Arbeiterjugend Österreich. 1925 Führer NS-Arbeiterjugend Österreich. 1928 NSDAP. 1930 NS-Bezirksleiter für Steyr-Land. 1934 mehrmonatige Haft aufgrund illegaler NS-Aktivitäten (1933-06 NSDAP Verbot in Österreich). 1935 Gaugeschäftsführer, 1936 Gauleiter der illegalen NSDAP Oberösterreich. 1938 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1938-03 SA. 1938-03-14 Landeshauptmann von Oberdonau. 1938-04-10 Ministerialrat. 1938-05 SS; Gauleiter Oberdonau. 1939 SS Brigadenführer. 1940 SS Gruppenführer. 1940-04 Reichsstatthalter Oberdonau. 1942-11 Reichsverteidigungskommissar Oberdonau. 1943 SS Obergruppenführer. 1945 Eigruber verantwortet mehrere Verbrechen der Endphase (u. a. „Mühlviertler Hasenjagd“). 1945-05 amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946-05-13 Todesurteil im Mauthausen-Hauptprozess aufgrund seiner Verantwortung für Verbrechen im KZ Mauthausen. 1947 Urteilsvollstreckung im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Victor Ergas
30.06.1893 - 07.04.1945
In Bukarest (Rumänien) geboren; Freund der Familie Tennenbaum; als Marcus Tennenbaum die Flucht seiner Familie aus Wien vorbereitet, werden Teile des Familienbesitzes bei den in Paris lebenden Familienfreunden Victor Ergas und Jules Pressner zwischengelagert. 1939-03 holt Marcus den Familienbesitz in Paris ab, bevor er mit seiner Frau Ernestine und seinem Sohn Robert von der französischen Hafenstadt Cherbourg-Octeville mit der Queen Mary nach Amerika emigriert; in seinen Memoiren schreibt Marcus Tennenbaum, dass Victor Ergas 1944 von den Nazis verhaftet wurde. 1945-01 wird Victor Ergas ins KZ Gusen (Mauthausen) deportiert, wo er 1945-04-07 stirbt. [Nach: ushmm.org (2015).].
Emil Fey
23.03.1886 - 16.03.1938
In Wien als Sohn eines Beamten geboren. 1904 Einjährig-Freiwilliger. 1908 Berufsoffizier. 1914 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; Kommandant. 1931 Landesführer des Wiener Heimatschutzes. 1932-10 - 1934-07 abwechselnd Bundesminister, Staatssekretär und Vizekanzler im Kabinett Dollfuß. 1934-01/02 bedeutende Rolle bei Entstehung und Niederschlagung des Februaraufstandes. 1934-07-25 Feys Rolle während des nationalsozialistischen Juliputsches nicht vollständig geklärt. 1934-07 - 1935-10 Bundesminister im Kabinett Schuschnigg. 1935-11 als Landesführer des Wiener Heimatschutzes abgesetzt; Präsident der Donaudampfschiffahrtsgesellschaft (DDSG). 1936-10 Regierung löst Heimwehren auf. 1938-03-15 Einvernahme durch Gestapo. 1938 Fey wird gemeinsam mit Frau und Sohn erschossen in deren Wiener Wohnung aufgefunden; vermutlich erweiterter Selbstmord. [Nach Neue Deutsche Biographie, Bd. 5, Berlin 1961; Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Josef Fitzthum
14.09.1896 - 10.01.1945
In Loimersdorf (Niederösterreich) als Sohn eines k. k. Verwaltungsbeamten geboren. Besuch der österreichischen Militärakademie. 1916 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg (1916 Leutnant; 1917 Oberleutnant). 1923 - 1933 Sekretär an der Wiener Kunstgewerbeschule. 1931-04 NSDAP. 1932 SS-Sturmbannführer. 1933 Inhaftierung aufgrund von NS-Aktivitäten. 1936-03 Ausbürgerung; infolge SS-Führer im Deutschen Reich. 1937-10 - 1938-03 im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS. 1938 Mitglied des Reichstages. 1938-03 SS-Oberführer. 1938-03-12 - 1940-03 Stellvertretender Polizeipräsident von Wien; aufgrund Korruption (Arisierung) abgesetzt. 1940 - 1943 Kommandeur von SS-Totenkopfstandarten und SS-Infanterieregimentern. 1942-04 - 1943-05 organisiert Ausländische Freiwilligenverbände der Waffen-SS in Flandern und Niederlande. 1943-10 - 1945-01 Beauftragter des Reichsführer-SS in Albanien (Dienstsitz Tirana). 1944-08 SS-Gruppenführer. 1945 Fitzthum verstirbt bei einem Verkehrsunfall bei Wien-Neudorf. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Mathilda Flack
(Mathilda Fuchs)
10.12.1864 - 06.11.1936
Als Tochter von Julia (geb. Weiss) und David Fuchs geboren; heiratet Josef Flack (1854 - 1932) in Trencin (heute Slovakei); später Übersiedlung nach Korneuburg bei Wien; dort Konzession für Kantinenbetrieb in Militärkaserne; dann Umzug nach Wien; Milchgeschäft in Leopoldstadt; später Fouragemagazin in Ottakring; dann Lebensmittelgeschäft in Meidling; 1904 Kündigung des Geschäftslokals; hierauf Lebensmittelgeschäft in Hernals, dann in Josefstadt. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wird das Lebensmittelgeschäft den Kindern übergeben und von diesen später verkauft. Kinder aus der Ehe: Emil (1885), Felix (1886), Alfred (1887), Adele (1888), Ilka (1892), Alex (1894), Hans (1897), Grete (1897), Johann (1896). [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Emil Flack
01.05.1885 - 05.10.1941
In Trencin (heute Slovakei) als ältester Sohn von Mathilda (geb. Fuchs) und Josef Flack geboren; heiratet Ernestine „Erna“ (geb. Rosenzweig); gemeinsame Kinder Alfred (1911) und Susanne (später Rosenfeld); nach dem „Anschluss“ Österreichs Flucht nach Belgien; dann Frankreich; Festnahme und anschließende Gefangenschaft in Les Milles (Bouches-du-Rhone) wo er 1941 an Herzleiden verstirbt; Erna stirbt 1944 in Auschwitz; den beiden Kindern gelingt die Flucht in die USA. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Alfred Flack
(Fred Flack)
08.05.1911 -
In Wien als Sohn von Erna (geb. Rosenzweig) und Emil Flack geboren; nach dem „Anschluss“ Österreichs emigriert Alfred mit seiner jüngeren Schwester Susanne (später Rosenfeld) in die USA. 1941 stirbt Vater in Les Milles. 1944 stirbt Mutter in Auschwitz; Alfred studiert in New York Ingenieurwissenschaften. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Erika Flack
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In Wien als Tochter von Lilly (geb. Herzog) und Felix Flack geboren. 1939-04 emigriert mit ihren Eltern nach London. 1942 Umzug nach Surrey; dort Besuch des College; später Kunststudium in Cambridge; arbeitet als Kunstlehrerin in London; später Umzug nach Melbourne. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Peter Flack
1928 -
In Wien als Sohn von Gertrude (geb. Stern) und Hans Flack geboren; nach dem „Anschluss“ Österreichs emigriert Peter mit seiner Mutter nach England; der Vater flüchtet nach Frankreich. 1942 Verhaftung des Vaters und Deportation nach Auschwitz. 1945 übersiedeln Peter und seine Mutter nach New York; dort Studium der Ingenieurwissenschaften; später Heirat mit Marianne (geb. Mosbacher); zwei gemeinsame Kinder. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Susanne Flack
(Susan Flack)
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In Wien als Tochter von Erna (geb. Rosenzweig) und Emil Flack geboren; nach dem „Anschluss“ Österreichs emigriert Susanne mit ihrem älteren Bruder Alfred in die USA. 1941 stirbt Vater in Les Milles. 1944 stirbt Mutter in Auschwitz; in USA heiratet Susanne Sigi Rosenfeld; zwei gemeinsame Töchter; Fabriksarbeiterin; verstirbt in Florida. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Alexander Flack
(Alex Flack)
02.08.1895 - 1942
In Wien als Sohn von Mathilda (geb. Fuchs) und Josef Flack geboren; heiratet Grete (geb. Krämer); gemeinsame Tochter Ilse; nach dem „Anschluss“ Österreichs Flucht nach Frankreich. 1942-09 Verhaftung und Deportation nach Drancy (Ile-de-France); dann Auschwitz; stirbt in Auschwitz; Tochter Ilse gelingt die Flucht nach Israel. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Gertrude Flack
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Erna Flack
(Ernestine Flack)
16.08.1885 - 1944
Ernestine "Erna" (geb. Rosenzweig) heiratet Emil Flack, den Ältesten der Flack Geschwister; gemeinsame Kinder Alfred (1911) und Susanne (später Rosenfeld); nach dem „Anschluss“ Österreichs flüchtet ihr Mann nach Frankreich, wo er im Gefangenenlager Les Milles (Bouches-du-Rhone) verstirbt. 1942-08 wird Erna von Wien nach Theresienstadt deportiert. 1944-05 Überstellung nach Auschwitz; stirbt in Auschwitz; ihren beiden Kindern gelingt die Flucht in die USA. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; doew.at - Opfersuche, 2015]
Hans Flack
1899 -
In Wien als Sohn von Mathilda (geb. Fuchs) und Josef Flack geboren; Erkrankung im Kindesalter hinterlässt bleibende Schäden (steifes Bein, vermindertes Wachstum); gilt dennoch als sportlich; während der 1920er mit Bruder Johann in Berlin; dort Catering-Firma; bewegt sich im Umfeld der Filmindustrie; Rückkehr nach Wien; heiratet Gertrude Stern. 1928 Geburt des Sohnes Peter; gründet um 1930 die chemische Putzerei „Dandy“; nach dem „Anschluss“ Österreichs Flucht nach Belgien, dann Frankreich. 1942-09 Verhaftung und Deportation nach Drancy (Ile-de-France); dann Auschwitz; stirbt in Auschwitz; Frau und Sohn gelingt die Flucht nach England. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Annie Flack
(Anny Flack)
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Annie Flack (geb. Stern) heiratet Johann Flack, den Jüngsten der Flack Geschwister; gemeinsamer Sohn Thomas; nach dem „Anschluss“ Österreichs flüchtet die Familie nach Frankreich; hält sich nach Besatzung Frankreichs z.T. in Wäldern versteckt. 1945 - 1949 wohnt die Familie in Nimes bei Avignon. 1949 Umzug der Familie nach New York. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Johann Flack
(John Flack)
10.07.1896 -
In Wien als jüngster Sohn von Mathilda (geb. Fuchs) und Josef Flack geboren. 1920er gemeinsam mit Bruder Hans in Berlin. 1930er arbeitet als Filialleiter in der Putzerei „Dandy“ seines Bruders; heiratet Annie (geb. Stern); gemeinsamer Sohn Thomas; nach dem „Anschluss“ Österreichs flüchtet die Familie nach Frankreich; hält sich nach Besatzung Frankreichs z.T. in Wäldern versteckt. 1945 - 1949 wohnt die Familie in Nimes bei Avignon. 1949 Umzug der Familie nach New York; dort arbeitet Johann als Zimmerer, später als Handelsvertreter für medizinische Geräte. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Hans Frank
(Hans Michael Frank)
23.05.1900 - 16.10.1946
In Karlsruhe als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. 1919 Thule-Gesellschaft; Freikorps Epp; Deutsche Arbeiterpartei (DAP). 1920 - 1926 Studium der Volks- und Rechtswissenschaften (1924 Dr. iur; 1926 Staatsexamen); Rechtsberater der NSDAP. 1923 NSDAP; SA. 1923-11-09 Teilnahme am Hitler-Putsch in München; anschließend Flucht nach Österreich. 1924 Rückkehr nach Deutschland (Verfahrenseinstellung). 1926 Rechtsanwalt in München; Vertritt Hitler und dessen Gefolgsleute in zahlreichen Prozessen („Rechtsbeistand Hitlers“). 1928 Frank gründet den Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen (ab 1936 NS-Rechtswahrerbund). 1930 - 1942 Mitglied des Reichstages. 1930 - 1942 Leiter der Rechtsabteilung der NSDAP-Reichsleitung (ab 1935 Reichsrechtsamt der NSDAP). 1933-03/04 - 1934-12 bayrischer Justizminister und Reichskommissar für die Gleichschaltung der Justiz. 1934 - 1945 Reichsminister ohne Geschäftsbereich. 1939-10 - 1945-01 Generalgouverneur des Generalgouvernements (Polen); organisiert Verschleppung polnischer Juden in Ghettos und Deportation von Zwangsarbeitern ins Deutsche Reich. 1942 Auseinandersetzungen mit Himmler über die Ausbeutung des Generalgouvernements. 1942-08 Frank wird aller Parteiämter enthoben; bleibt jedoch Generalgouverneur. 1945-05 Verhaftung durch amerikanische Truppen. 1945-10 in Nürnberg wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod verurteilt. 1946 Vollstreckung des Todesurteils in Nürnberg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Alfred Frauenfeld
(Alfred Eduard Frauenfeld)
18.05.1898 - 10.05.1977
In Wien als Sohn eines Oberlandgerichtsrates geboren. 1916 Matura; Einjährig-Freiwiliger. 1916 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. 1918 - 1920 Studium des Bauingenieurwesens an der Technischen Hochschule Wien. 1920 - 1922 technischer Konstrukteur. 1923 - 1929 Bankbeamter. 1929 NSDAP; Kreisleiter für Wien-Wieden. 1930-01-01 Gauleiter für Wien. 1932 Mitglied der Wiener Landesregierung, Stadtrat, Landtagsabgeordneter und Gemeinderat. 1933-11 - 1934-05 Haft aufgrund illegaler NS-Aktivitäten (1933-06 NSDAP Verbot in Österreich). 1934-06 Flucht ins Deutsche Reich. 1935-06 Geschäftsführer der Reichstheaterkammer; Mitglied des Reichskulturamtes; Herausgeber mehrerer Zeitungen. 1936 Mitglied des Reichstages; Reichsredner der NSDAP. 1936 - 1940 Bediensteter des Auswärtigen Amts. 1940 Generalkonsul in Oslo; Teilnahme am Westfeldzug. 1941 Teilnahme am Balkan- und Russlandfeldzug. 1941 - 1944 Generalkommissar für Taurien (Krim). 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft; Internierung in Aldringen und Dachau. 1946 Zeugenaussage im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess; Entlassung. 1947 Frauenfeld wird in Wien in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt; in Hamburg privatwirtschaftliche Tätigkeit bei Baugesellschaft. 1949 laut britischem Geheimdienst Mitglied des NS-Geheimbundes „Bruderschaft“. 1977 Frauenfeld verstirbt in Hamburg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Hermann Fritsche
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Edmund Glaise-Horstenau
(Edmund Glaise von Horstenau)
27.02.1882 - 20.06.1946
In Braunau/Inn (Oberösterreich) als Sohn eines k. k. Rittmeisters geboren. Absolvierung der Theresianischen Militärakademie. 1903 Berufsoffizier und Generalstabsausbildung an der Kriegsschule; Generalstabsoffizier bei Salzburger Brigade. 1913 Hauptmann im Wiener Kriegsarchiv. 1914 Generalstabsoffizier an der Front in Galizien. 1915 - 1918 Referat für Presse und Politik im Armeeoberkommando. 1918 - 1938 erneut Kriegsarchiv; ab 1925 Direktor des Kriegsarchivs. 1934 Staatsrat. 1936-07-11 Bundesminister der Regierung Schuschnigg. 1938 SA; Mitglied des Reichstages. 1938-03-11 - 1938-03-13 Vizekanzler der Übergangsregierung Seyß-Inquart; Stellvertreter des Reichsstatthalters. 1938-03-15 Deutscher Staatsminister der Landesregierung unter Reichsstatthalter Seyß-Inquart. 1939 Beirat der „Forschungsabteilung Judenfrage im Reichsinstitut für Geschichte“. 1940 Honorarprofessor für Heeres -und Truppengeschichte der Universität Wien. 1941-04 - 1944-09 Bevollmächtigter General der Wehrmacht in Kroatien. 1943 SA-Gruppenführer. 1945-04 amerikanische Kriegsgefangenschaft. Suizid im Internierungslager Langwasser bei Nürnberg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue deutsche Biographie, Bd. 6, Berlin, 1964.]
Joseph Goebbels
(Paul Joseph Goebbels)
29.10.1897 - 01.05.1945
In Rheydt (Nordrhein-Westfalen) als Sohn eines Buchhalters geboren. 1914 Meldung als Kriegsfreiwilliger; aufgrund Gehbehinderung als wehruntauglich abgelehnt. 1917 - 1921 Germanistik- und Geschichtsstudium an mehreren deutschen Universitäten (1922 Dr. phil.). 1921 - 1924 (vergebliche) Suche nach Anstellung als Journalist oder Dramaturg. 1924-08 Gründung der NSDAP-Ortsgruppe Mönchengladbach. 1926-10 Gauleiter Berlin-Brandenburg. 1927-07 Herausgeber des Hetzblattes „Der Angriff“. 1928 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1931 Heirat Magda Quandt. 1933 - 1945 Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda; Leiter der Reichskulturkammer. 1941 Goebbels urgiert die Einführung des Judensterns im Deutschen Reich. 1943-02-18 Berliner Sportpalastrede („Totaler Krieg“ ). 1945 (erweiterter) Suizid im Berliner Führerbunker. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Hermann Göring
(Hermann Wilhelm Göring)
12.01.1893 - 15.10.1946
In Rosenheim (Bayern) als Sohn eines Diplomaten und Kolonialbeamten geboren. 1913 Abitur und Offiziersexamen. 1914 - 1918 Pilot der Luftstreitkräfte des Deutschen Heeres. 1919 - 1921 Pilot der Zivilluftfahrt in Skandinavien. 1922 NSDAP; von Hitler zum SA-Führer ernannt und mit deren Aufbau beauftragt. 1923-11 Beteiligung am Hitler-Putsch endet mit Schussverletzung (Beginn Morphinismus); anschließend Flucht nach Tirol und Italien. 1925 Umzug nach Stockholm. 1927 (endgültige) Rückkehr nach Deutschland; Vertreter für Flugzeugmotoren; wirbt auf Basis seiner gesellschaftlichen Beziehungen um Geldmittel für NSDAP. 1928 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1930 Hitlers politischer Berater. 1932-08 Präsident des Reichstages. 1933-04 Ministerpräsident von Preußen. 1933-05 Reichsminister für Luftfahrt. 1933-08 General der Infanterie. 1934 Reichsforst- und Reichsjägermeister. 1935-03 Oberbefehlshaber der Luftwaffe. 1936-04 Reichskommissar für Rohstoffe und Devisen. 1936-10 Reichsbeauftragter für den Vierjahresplan. 1937 Gründung der Reichswerke Hermann-Göring. 1938 Generalfeldmarschall der Wehrmacht. 1939-09 zum designierten Nachfolger Hitlers nominiert. 1940 Reichsmarschall. 1940/41 und 1942/43 zunehmender politischer Bedeutungsverlust (militärische Misserfolge der Luftwaffe; England und Stalingrad); Rückzug aus Öffentlichkeit. 1945-04-23 Göring erbittet Hitlers Einverständnis zur Übernahme der Staatsgeschäfte; von Hitler als Staatsstreich interpretiert; Göring wird aller Ämter enthoben; Haftbefehl. 1945-05 amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946-10-01 in Nürnberg zum Tod verurteilt; Göring entzieht sich der Urteilsvollstreckung durch Suizid. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Heinz Guderian
(Heinz Wilhelm Guderian)
17.06.1888 - 14.05.1954
In Kulm (Westpreußen; poln.: Chelmno) als Sohn eines Generalleutnants geboren. 1907 nach Besuch der Kadettenanstalt Armeeeintritt. 1914 Nachrichtenoffizier an der Westfront. 1917 Wechsel in den Generalstab. 1919 Freikorps Eiserne Division. 1920 Hauptmann, später Oberst der Reichswehr. 1922 - 1924 Inspekteur der Verkehrstruppen in München; Beginn seiner Überlegungen zu taktischen und technischen Verwendungsmöglichkeiten motorisierter Truppen (maßgebend für späteren Aufbau der deutschen Panzereinheiten). 1924 - 1931 Truppenamt der Heeresleitung; Kommandeur der Kraftfahrerabteilung 3; setzt sich für die Schaffung deutscher Panzereinheiten ein (Verbot laut Versailler Vertrag). 1931 Stabschef der Inspektion der Verkehrstruppen. 1933 nach Machtübernahme der NSDAP ermöglichen Aufrüstungspläne Hitlers Guderian den Aufbau von Panzereinheiten. 1934 Stabschef des Kommandos der Kraftfahrerkampftruppen. 1935-10 mit Aufstellung der ersten drei Panzerdivisionen erhält Guderian das Kommando der 2. Panzerdivision. 1936 Generalmajor. 1938 Generalleutnant und kommandierender General des XVI. Armeekorps. 1938-03-12 im Zuge des österreichischen „Anschlusses“ marschiert Guderian mit Panzerverbänden in Österreich ein („Anschluss“). 1938-10 Guderian beteiligt sich am Einmarsch ins Sudetenland. 1938-11 Ernennung zum General der Panzertruppe und Chef der Schnellen Truppen. 1939-09/10 Kommandeur des XIX. Armeekorps während des Überfalls auf Polen. 1940 maßgebliche Mitarbeit bei Ausarbeitung für Westoffensive („Sichelschnitt“). 1940-05 Kommandeur des XIX. Armeekorps gegen Frankreich. 1940-06 Generaloberst. 1941-06 Kommandeur der Panzergruppe 2 während Überfall auf Sowjetunion; Kontroversen mit Hitler über Kriegsstrategie; folglich von Hitler 1941-12 in Führerreserve versetzt. 1943-03 mit einsetzender Kriegswende (Stalingrad) als Generalinspekteur der Panzertruppen reaktiviert. 1944-07 Chef des Generalstabs. 1945-03 Guderian plädiert für separaten Waffenstillstand mit Westmächten; folglich von Hitler verabschiedet. 1945 - 1948 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft; 1954 verstirbt Heinz Guderian in Schwangau bei Füssen (Bayern). [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Franz Gürtner
26.08.1881 - 29.01.1941
In Regensburg (Bayern) als Sohn eines Lokomotivführers geboren. 1900 - 1904 Studium der Rechtswissenschaften in München. 1909 Beamter im bayrischen Justizministerium. 1914 - 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg; 1919 Staatsanwalt in München; 1920-08 Landesgerichtsdirektor. 1922-08 bayerischer Justizminister; 1923-11 Gürtner vereitelt Hitlers Überstellung ans Reichsgericht Leipzig; stattdessen wird dieser vom bayrischen Volksgericht 1924-04-01 zu 5 Jahren komfortabler Festungshaft verurteilt. 1932-06 - 1941-01 Reichsjustitzminister. 1933-02-28 Unterzeichner der „Reichstagsbrandverordnung“ (RGBl I, 83). 1934-07 Gürtner legitimiert Morde im Zuge der Röhm-Affäre als Staatsnotwehr. 1937 NSDAP. 1938-08 Unterzeichner der „Namensänderungsverordnung“ (RGBl I, 1044). Gürtner setzt Aufhebung des NSDAP-Verbots durch. Verantwortung für die Gleichschaltung der Justiz, die Nürnberger Rassengesetze und den Massenmord an Kranken. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Curt Herzstark
(Kurt Herzstark)
26.01.1902 - 27.10.1988
In Wien als Sohn des Rechenmaschinenherstellers Samuel Jakob Herzstark geboren. 1916 nach Mittelschule Beginn einer Feinmechaniklehre bei Herzstark & Co. (Wien) und Astra-Werken (Chemnitz). 1925 Firmenmitarbeiter und seit 1937 (Tod des Vaters) Betriebsleiter von Herzstark & Co. 1939 Patenterteilung zur Curta-Rechenmaschine. 1943-07-28 Verhaftung wegen "Beziehungen zu deutschblütigen Mädchen". 1943-10-29 Deportation nach Buchenwald; dort Abteilungsleiter in Gustloffwerken (Präzessionsmechanik). 1945-05-02 verlässt Buchenwald; Rückkehr nach Wien. 1946 Übersiedlung nach Liechtenstein; dort Produktion der Curta-Rechenmaschine durch die Contina-AG. 1952 Beratertätigkeit für deutsche und italienische Büromaschinenhersteller. 1988 verstirbt Curt Herzstark in seiner Wahlheimat Lichtenstein. [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Ernst Herzstark
30.04.1906 - 1992
In Wien als Sohn des Rechenmaschinenherstellers Samuel Jakob Herzstark geboren. 1920 nach Mittelschule Beginn einer Feinmechaniklehre bei Herzstark & Co; danach Verkaufsvolontariat und Firmenmitarbeiter; zeigt wenig Interesse am Beruf; heiratet Emilie "Milka" Wojnar. 1932 - 1938 führt das von seinem Vater 1931 erworbene Kristall-Palast-Kino im Wiener Prater (Erste-Mai-Straße 40). 1937 nach dem Tod des Vaters geht das Kino aufgrund der politischen Umstände in den Besitz der Mutter über. 1945 Zerstörung des Kinos im Zuge von Kampfhandlungen; nach Kriegsende Firmenchef bei Herzstark & Co. [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Samuel Jakob Herzstark
10.10.1867 - 24.10.1937
In Wien als Sohn von Benjamin und Stefanie Herzstark geboren; Halbweise (Vater stirbt früh in USA); Kaufmann in einer Maschinenfabrik; später Büromachinenbranche. 1896/97 lernt seine spätere Frau Marie Amalie Toman kennen. 1906 Mitbegründer, ab 1915 Alleininhaber der Firma Rechenmaschinenwerk Austria, Herzstark & Co; produziert u. a. die von ihm patentierte „Austria“-Rechenmaschine. 1918 Zusammenarbeit mit Firma Mathias Bäuerle in St. Georgen (Baden-Württemberg). 1931 Kauf des Kristall-Palast-Kinos im Wiener Prater (Erste-Mai-Straße 40). 1933 Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich. 1937 Herzstark verstirbt in Wien; aufgrund der politischen Situation wird seine Frau als Alleinerbin eingesetzt; bis zum „Anschluss“ 1938 übernehmen seine Söhne Curt (Rechenmaschinenwerk) und Ernst (Kino) die Firmenleitung. [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Marie Amalie Herzstark
(Mary Herzstark)
08.09.1875 - 1956
In Wien als Tochter von Marie und Georg Toman (Tischlermeisters) geboren; besucht Handelsschule Alina. 1893 Anstellung als Buchhalterin (später Prokuristin) im Exporthaus Kanitz. 1896/97 lernt ihren späteren Mann Samuel Jakob Herzstark kennen; nach Eheschließung und Geburt der Söhne weiter berufstätig (Exporthaus Kanitz; dann Herzstark & Co.). 1937 Tod ihres Mannes; aufgrund politischer Situation als Alleinerbin eingesetzt. [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Emilie Herzstark
(Milka Herzstark)
04.03.1908 - 1996
Emilie "Milka" Herzstark (geb. Wojnar); gelernte Modistin; führt gemeinsam mit ihrem Mann Ernst bis zum "Anschluss" das Kristall-Palast Kino im Wiener Prater. [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Reinhard Heydrich
(Reinhard Tristan Eugen Heydrich)
07.03.1904 - 04.06.1942
In Halle/Saale (Sachsen-Anhalt) als Sohn eines Komponisten geboren. 1920 Freikorps Maercker. 1922 Abitur. 1922 - 1926 Marineausbildung (1926 Leutnant). 1926 - 1931 Marine-Nachrichtenschule. 1931 NSDAP; SS; aufgrund „ehrenwidrigen Verhaltens“ (nichteingelöste Verlobung) aus Marine entlassen. 1931-07 von Himmler mit Aufbau eines SS-Geheimdienstes beauftragt. 1932-07 Leiter der Sicherheitsdienstes (SD). 1933/34 Leiter der politischen Polizei (Ausnahme Preußen). 1934 Beteiligung an Röhm-Affäre. 1936 Chef der Sicherheitspolizei (Sipo), des SD und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo; ehem. polit. Pol.). 1938 Heydrich sendet Adolf Eichmann nach Wien („Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien“) . 1939 Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA; Zusammenschluss von Gestapo, Kripo, SD). 1939/40 Heydrich überwacht Beschlagnahmung jüdischen Eigentums und Deportation der Juden in polnische Ghettos. 1941 Heydrich wird mit „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt; Stellvertretender Statthalter des Protektorats Böhmen und Mähren. 1942-01 Einberufung der Wannsee-Konferenz. 1942-05-27 Attentat auf Heydrich; er stirbt Tage darauf an seinen Verletzungen in Prag. 1942-06-09 als Vergeltung für das Attentat organisieren SS und Polizeikräfte ein Massaker an den Bewohnern des tschechischen Dorfes Lidice. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Heinrich Himmler
(Heinrich Luitpold Himmler)
07.10.1900 - 23.05.1945
In Lindau (Schwaben) als Sohn eines Oberstudiendirektors geboren. 1919 als Angehöriger des Freikorps Lauterbach an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt. 1919 - 1922 Studium der Landwirtschaft an der Technischen Hochschule München. 1923 Teilnehmer am Hitler-Putsch. 1925 stellvertretender Gauleiter Niederbayern-Oberpfalz. 1926 stellvertretender Gauleiter von Oberbayern und Schwaben. 1926 - 1930 stellvertretender Reichspropagandaleiter. 1927 stellvertretenden Reichsführer-SS. 1929-01-06 Reichsführer-SS; Beginn des konsequenten Aus- und Aufbaues der SS. 1933 Polizeipräsident Münchens und Polizeikommandeur Bayerns; Aufbau des Konzentrationslager Dachau. 1934-04 Inspekteur der Gestapo. 1934-06 Beteiligung an der Ermordung Röhms. 1936-06 Chef der Deutschen Polizei. 1939-10 Reichskommissar für die Festigung des Deutschen Volkstums (Umsiedlungs- und Verfolgungspolitik in besetzten Gebieten). 1941 Hauptverantwortlicher der „Endlösung“. 1943 „Posener Rede“. 1943-08 Reichsinnenminister. 1944 Befehlshaber des Ersatzheeres; Verantwortlicher für die Internierung der Kriegsgefangenen. 1945-01/02 militärisches Versagen als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel. 1945-03 Ablösung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe; Geheimverhandlungen mit Westalliierten über Separatfrieden. 1945-04 aller Ämter enthoben; Parteiausschluss und Haftbefehl. 1945-05 von Reichsregierung unter Karl Dönitz abgewiesen; gerät auf seiner Flucht unter dem Pseudonym Heinrich Hitzinger in britische Gefangenschaft; Suizid nach Enttarnung im Gefangenenlager Lüneburg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Adolf Hitler
20.04.1889 - 30.04.1945
In Braunau/Inn (Oberösterreich) als Sohn eines Zollbeamten geboren. 1905 verlässt Realschule ohne Abschluss. 1907 Übersiedlung nach Wien; bewirbt sich vergeblich an Kunstakademie; Gelegenheitsarbeiten. 1913-05 entzieht sich Wehrdienstpflicht durch Übersiedlung nach München. 1914 - 1918 Kriegsfreiwilliger in bayrischem Regiment. 1918/19 Vertrauensmann und „Aufklärungsredner“ in Reichswehr. 1919-09 Deutsche Arbeiterpartei (DAP). 1919-10 Redner der DAP. 1920 Mitarbeit am Programm der zur NSDAP unbenannten DAP; entwickelt sich zum wichtigen Agitator der Partei. 1921-07-29 übernimmt Parteiführung. 1923-11-09 Hitler-Putsch wird niedergeschlagen; tags darauf Verbot der NSDAP; Hitler wird verhaftet. 1924-02 vom Münchner Volksgericht wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. 1924-12 vorzeitige Haftentlassung. 1925-02-27 Neugründung der NSDAP; 1925 Hitler erhält Redeverbot. 1927/28 erste Reden nach Aufhebung des Redeverbots. 1931-10 Aussprache mit Hindenburg; Bildung der Harzburger Front. 1932-02 Zuerkennung der deutschen Staatsbürgerschaft. 1932-04/06 hohe Wahlgewinne bei Reichspräsidenten- und Reichstagswahl. 1933-01-30 Hindenburg ernennt Hitler zum Reichskanzler. 1933-03-05 NSDAP verfehlt mit ca. 43 Prozent absolute Mehrheit. 1933-03-24 Verabschiedung des Ermächtigungsgesetztes. 1934-06/07 Röhm-Affäre. 1934-07-20 SS wird Hitler direkt unterstellt. 1934-08-02 Tod Hindenburgs; Hitler vereinigt die Ämter des Reichspräsidenten und Reichskanzlers in seiner Person („Führer und Reichskanzler“). Die Reichswehr (ab 1935 Wehrmacht) wird auf Hitler vereidigt. 1935-09-15 Verabschiedung der Nürnberger Rassegesetze. 1936-03-07 Einmarsch ins Rheinland. 1937-10-25 Mussolini in Berlin; Allianzsystem „Achse Berlin Rom“. 1937-11-05 Hitler fordert vor Wehrmachtsführung Aufrüstung für Angriffskrieg. 1937-02-04 übernimmt Oberbefehl der Wehrmacht. 1938-03-15 verkündet auf Wiener Heldenplatz „Anschluss“. 1938-05-30 Geheimbefehl zur Zerschlagung der Tschechoslowakei. 1938-11-09 Ausbruch der von Hitler und Goebbels initiierten Pogromnacht. 1939-01-30 Hitler kündigt in Reichstagsrede „Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa“ an. 1939-03-15 Wehrmacht besetzt Tschechoslowakei. 1939-05-23 erläutert Wehrmachtsführung seine Angriffspläne; fordert „Lebensraum im Osten“. 1939-08-23 Hitler-Stalin-Pakt. 1939-09-01 Angriff auf Polen. 1940-07-31 unterzeichnet mit Führerweisung Angriff auf Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“). 1944-07-20 missglücktes Attentat auf Hitler. 1944-09-25 ordnet Aufstellung des „Volkssturms“ an. 1945-01-30 beschwört in seiner letzten Radioansprache den „Endsieg“. 1945-04-29 Heirat mit Eva Braun. 1945 Suizid im Führerbunker. [Nach Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
[...] Hübel
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Franz Hueber
10.01.1894 - 10.07.1981
In Grünburg (Oberösterreich) geboren. 1912 - 1918 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien (1918 Dr. iur.). 1914 -1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. 1919 Notariatsanwärter in Saalfelden; Mitbegründer der Heimwehr Pinzgau. 1920 Heirat Paula Görings. 1925 zweiter Landesführer der Heimwehr Pinzgau. 1927/28 Notar in Mattsee. 1930 - 1932 Abgeordneter zum Nationalrat; Fraktionsführer des Heimatblocks. 1930-09-30 - 1932-12-04 Justizminister im Kabinett Vaugoin. 1933/34 Austritt aus Heimwehr; schließt sich Nationalsozialisten an. 1937 Notar in Wels. 1938-03-11 Justizminister der Übergangsregierung Seyß-Inquart. 1938 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1939-05 Staatsminister und Beauftragter des Reichsjustizministers in Österreich; Unterstaatssekretär im Reichsjustizministerium. 1942/43 Präsident des Reichsverwaltungsgerichts. 1945 - 1947 Lagerhaft. 1948 wegen Hochverrats zu 18 Jahren Kerkerhaft verurteilt. 1950-12 bedingt entlassen; danach bis 1962 als Kaufmann tätig. 1981 verstirbt Hueber in Salzburg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Slapnicka, Oberösterreich - Die politische Führungsschicht, 1976.]
Ludwig Hülgerth
26.01.1875 - 13.08.1939
In Wien als Sohn eines Majors geboren. 1893 Feldjägerbataillon in Villach. 1914 Landwehrregiment in Klagenfurt; Hauptmann. 1914 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; Oberstleutnant. 1918/19 Oberkommandant einer Polizeitruppe; Landesbefehlshaber der Kärntner Volkswehr; militärischer Führer im Kärntner Abwehrkampf. 1923 Oberst. 1927 Ruhestand im Rang eines Generals; Hinwendung zur Politik. 1934-03-07 - 1936-11-03 Landeshauptmann von Kärnten. 1936 Generalkommandant der Frontmiliz der Vaterländischen Front. 1936-11-03 - 1938-03-11 Vizekanzler der Regierung Schuschnigg. 1939 Hülgerth stirbt auf Schloss Rottenstein bei St. Georgen am Längsee (Kärnten). [Nach Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Ellen Illich
(Ellen Rose "Maexie" Regenstreif)
21.04.1901 - 14.03.1965
In München als Tochter der Industriellenfamilie Johanna (geb. Ortlieb) und Friedrich Regenstreif geboren; wächst in Wien auf; Schwester von Paul Regenstreif (1899). 1905 konvertieren ihre Eltern vom mosaischen zum evangelischen Glauben A. B. 1925-02-28 konvertiert Ellen vom evangelischen zum römisch-katholische Glauben. 1925-06-04 Heirat des dalmatischen Katholiken Ivan Peter (auch Piero) Illich (auch Illic); drei gemeinsame Söhne: Ivan (1926), Michael (1928), Alexander (1928); die Familie wohnt in der Nähe von Split. 1932 aufgrund innenpolitischer Spannungen und xenophober Ressentiments kehrt Ellen mit ihren drei Söhnen nach Wien zurück, wo sie in der Villa ihrer Eltern leben; ihr Mann bleibt in Jugoslawien. 1934-06-22 Tod der Mutter. 1940 die Deutsche Arbeitsfront (DAF) zeigt Interesse am Erwerb der Liegenschaft. 1941-03-08 unter Druck unterzeichnet Ellens Vater Friedrich den Vertrag zum Verkauf der Villa; aufgrund seines schlechten Gesundheitszustand kann die Familie noch bis zum dessen Tod in der Villa wohnen. 1941-05-08 Tod des Vaters. 1941-06-07 die Liegenschaft wird an die DAF übergeben; Ellen zieht mit ihren Söhnen zwischenzeitlich in die Pension Scheidl in Wien. 1942-07-18 Tod ihres Mannes. 1942-09-12 Ellen, die aufgrund der Nürnberger Rassengesetze als „Volljüdin“ gilt, flieht mit ihren drei Söhnen („Mischlinge ersten Grades“) nach Split (Ankunft 1942-09-29). 1943-01-14 Weiterreise der Familie nach Florenz. 1945 nach Ende des Zweiten Weltkrieges beginnt ein jahrelanger Rechtsstreit um die Restitution des Familienbesitzes. 1951-06-14 Umzug nach New York. 1965 verstirbt Ellen Illich in New York.
Ivan Illich
(Ivan Dominic "Dinko" Illich)
04.09.1926 - 02.12.2002
In Wien als Sohn von Ellen (geb. Regenstreif) und Peter Illich geboren; lebt später gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern nahe Split (Jugoslawien). 1932 aufgrund innenpolitischer Spannungen kehrt seine Mutter mit Ivan und seinen beiden Brüdern nach Wien zurück, wo sie gemeinsam in der Villa seines Großvaters Friedrich Regenstreif leben; sein Vater bleibt in Jugoslawien. 1934-06-22 Tod der Großmutter Johanna (geb. Ortlieb) Regenstreif. 1941-05-08 Tod des Großvaters Friedrich Regenstreif. 1941-06-07 unter Druck wird die Familienvilla in Pötzleinsdorf an die Deutsche Arbeitsfront (DAF) verkauft; Ivan zieht zwischenzeitlich mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern in die Pension Scheidl in Wien. 1942-07-11 Ivan und seinen Brüdern wird im Jahreszeugnis mitgeteilt, dass ihnen als „Mischlingen ersten Grades“ ab nun der Besuch der Schule verwehrt ist. 1942-07-18 Tod des Vaters in Kroatien. 1942-09-12 Ivans Mutter, die aufgrund der Nürnberger Rassengesetze als „Volljüdin“ gilt, flieht gemeinsam mit ihren Söhnen nach Split (Ankunft 1942-09-29). 1943-01-14 Weiterreise der Familie nach Florenz. 1943 Abitur in Florenz. 1944 - 1951 Studium der Theologie am Collegium Romanum in Rom. 1951 Promotion an der theologischen Universitätsfakultät in Salzburg. 1951-03-24 Priesterweihe. 1951 - 1956 Umzug nach New York; Priester in Manhattan; amerikanische Staatsbürgerschaft. 1956 - 1960 Vize-Rektor der Katholischen Universität von Puerto Rico. 1960er Mitbegründer des Südamerika-Instituts Centro Intercultural de Documentacion in Cuernavaca (Mexiko); Befreiungstheologe; legt nach Konflikt mit dem Papst seine Priesterschaft zurück. 1979 Gastprofessuren an mehreren europäischen Universitäten. 1981/82 Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. 2002 verstirbt Ivan Illich in Bremen.
Michael Illich
(Micha Illich)
30.11.1928 -
In Wien als Sohn von Ellen (geb. Regenstreif) und Peter Illich geboren; lebt später gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern nahe Split (Jugoslawien). 1932 aufgrund innenpolitischer Spannungen kehrt seine Mutter mit Michael und seinen beiden Brüdern nach Wien zurück, wo sie gemeinsam in der Villa seines Großvaters Friedrich Regenstreif leben; sein Vater bleibt in Jugoslawien. 1934-06-22 Tod der Großmutter Johanna (geb. Ortlieb) Regenstreif. 1941-05-08 Tod des Großvaters Friedrich Regenstreif. 1941-06-07 unter Druck wird die Familienvilla in Pötzleinsdorf an die Deutsche Arbeitsfront (DAF) verkauft; Michael zieht zwischenzeitlich mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern in die Pension Scheidl in Wien. 1942-07-11 Michael und seinen Brüdern wird im Jahreszeugnis mitgeteilt, dass ihnen als „Mischlingen ersten Grades“ ab nun der Besuch der Schule verwehrt ist. 1942-07-18 Tod des Vaters in Kroatien. 1942-09-12 Michaels Mutter, die aufgrund der Nürnberger Rassengesetze als „Volljüdin“ gilt, flieht gemeinsam mit ihren Söhnen nach Split (Ankunft 1942-09-29). 1943-01-14 Weiterreise der Familie nach Florenz; später USA.
Alexander Illich
(Sascha Illich)
30.11.1928 - 20.06.2009
In Wien als Sohn von Ellen (geb. Regenstreif) und Peter Illich geboren; lebt später gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern nahe Split (Jugoslawien). 1932 aufgrund innenpolitischer Spannungen kehrt seine Mutter mit Alexander und seinen beiden Brüdern nach Wien zurück, wo sie gemeinsam in der Villa seines Großvaters Friedrich Regenstreif leben; sein Vater bleibt in Jugoslawien. 1934-06-22 Tod der Großmutter Johanna (geb. Ortlieb) Regenstreif. 1941-05-08 Tod des Großvaters Friedrich Regenstreif. 1941-06-07 unter Druck wird die Familienvilla in Pötzleinsdorf an die Deutsche Arbeitsfront (DAF) verkauft; Alexander zieht zwischenzeitlich mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern in die Pension Scheidl in Wien. 1942-07-11 Alexander und seinen Brüdern wird im Jahreszeugnis mitgeteilt, dass ihnen als „Mischlingen ersten Grades“ ab nun der Besuch der Schule verwehrt ist. 1942-07-18 Tod des Vaters in Kroatien. 1942-09-12 Alexanders Mutter, die aufgrund der Nürnberger Rassengesetze als „Volljüdin“ gilt, flieht gemeinsam mit ihren Söhnen nach Split (Ankunft 1942-09-29). 1943-01-14 Weiterreise der Familie nach Florenz; dort studiert Alexander Architektur. 1949 Umzug nach Milwaukee; dort als Architekt tätig. 1951 - 1953 U.S. Army Corps of Engineers; danach erneut Architekt in den USA und Europa. 2007 erscheint sein Buch „Our Pötz: Pictures of my Grandfathers Villa in Pötzleinsdorf“. 2009 verstirbt Illich in Nantucket (Massachusetts).
Theodor Innitzer
25.12.1875 - 09.10.1955
In Neugeschrei (heute: Nove Zvolani, Tschechien) als Sohn eines Fabrikarbeiters geboren. 1898 Matura am Gymnasium in Kaaden; anschließend Studium der Theologie an der Universität Wien (1906 Dr. theol.). 1902 Priesterweihe. 1908 Habilitation. 1911 Universitätsprofessor für neutestamentliche Exegese. 1928/29 Rektor der Universität Wien. 1929-09-26 - 1930-09-25 Bundesminister für soziale Verwaltung der Regierung Schober. 1932 - 1955 Erzbischof von Wien. 1933 Kardinal. Innitzer unterstützt das austrofaschistische Regime von Dollfuß und Schuschnigg. 1938-03-18 unterzeichnet gemeinsam mit anderen österreichischen Bischöfen Aufruf, um bei Volksabstimmung mit JA zu stimmen. 1940 Gründung der Erzbischöflichen Hilfsstelle für nichtarische Katholiken. [Nach Neue Deutsche Biographie, Bd. 10, Berlin 1974; Weißensteiner, Theodor Innitzer, Göttingen 2015.]
Emilie Janzekovic
11.03.1894 - 1963
In Raab (Oberösterreich) als Tochter von Anton und Oranka Ifenz (geb. Maesary) geboren. 1919-11-20 Heirat mit Franz Janzekovic; Ehe bleibt kinderlos. 1935 Kauf des Hauses an der Hauptstraße 128 in Hadersdof-Weidlingau (Niederösterreich; seit 1938-05 Wien); Kauf erfolgt zu gleichen Teilen mit ihrem Mann Franz. 1948 Hausverkauf und Umzug nach Klosterneuburg, Untere Öden 79. 1952 Tod ihres Mannes. 1954 Umzug nach Wien, Ottakring. 1963 verstirbt Emilie Janzekovic in Wien. [Nach Pfeiffer, Forschungsbericht Filmanalyse „HaWai“, Seminararbeit bei Prof. S. Mattl, Univ. Wien, o. J. (2008/09).]
Franz Janzekovic
28.11.1885 - 03.05.1952
In Pettau (Obersteiermark; heute: Ptuj, Slowenien) als Sohn von Andreas und Agnes Janzekovic (geb. Maieritsch) geboren. 1919-11-20 Heirat mit Emilie Maesary; Ehe bleibt kinderlos. Arbeitet als Hoteldirektor in Wien. 1935 Kauf des Hauses an der Hauptstraße 128 in Hadersdof-Weidlingau (Niederöstereich; seit 1938-05 Wien). Kauf erfolgt zu gleichen Teilen mit seiner Frau Emilie. 1948 Hausverkauf und Umzug nach Klosterneuburg, Untere Öden 79. 1952 verstirbt Franz Janzekovic in Klosterneuburg. [Nach Pfeiffer, Forschungsbericht Filmanalyse „HaWai“, Seminararbeit bei Prof. S. Mattl, Univ. Wien, o. J. (2008/09).]
Hugo Jury
13.07.1887 - 08.05.1945
In Mährisch-Rothmühl (Moravska Radimer, Tschechien) als Sohn eines Lehrers geboren. 1905 - 1911 Medizinstudium an der Universität Prag (1911 Dr. med.). 1905 Mitglied der Burschenschaft Ghibellinia. 1908 Einjährig-Freiwilliger. 1913 - 1919 Gemeindearzt in Frankenfels (Niederösterreich). Während des Ersten Weltkriegs Arzt in der k. u. k. Armee. 1919 Praxisniederlassung in St. Pölten (Niederösterreich); in der niederösterreichischen Heimwehr aktiv. 1931 NSDAP; 1932/33 Fraktionsführer der nationalsozialistischen Gemeinderäte in St. Pölten. Aufgrund illegaler NS-Aktivitäten mehrmals in Haft (1933-06 NSDAP Verbot in Österreich). 1936 - 1938 Stellvertretender Landesleiter der illegalen NSDAP. 1938-02 von Schuschnigg in den Staatsrat berufen. 1938-03-11 kurzzeitig Minister für soziale Verwaltung unter Seyß-Inquart. 1938-03 SS-Sturmbannführer. 1938-04 Mitglied des Reichstages. 1938-05-24 Gauleiter Niederdonau. 1939-03 Leiter der Parteiverbindungsstelle beim Reichsprotektorat Böhmen und Mähren. 1940 Reichsstatthalter und ab 1942 Reichsverteidigungskommissar für Niederdonau. 1943 SS-Obergruppenführer. 1943/44 mehrmals als Gauleiter von Wien in Erwägung gezogen; 1945 Suizid in Zwettl (Niederdonau). [Nach Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Ernst Kaltenbrunner
04.10.1903 - 16.10.1946
In Ried/Innkreis (Oberösterreich) als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. 1918 - 1922 Gymnasium in Linz; lernt dort Adolf Eichmann kennen. 1921 - 1923 Chemiestudium an der Universität Graz; Burschenschaft Arminia; Studiumswechsel. 1923 - 1928 Studium der Rechtswissenschaften (1928 Dr. iur.). 1926 - 1928 Referendariat in Linz und Salzburg. 1929 Rechtsanwalt in Linz; Heimwehr. 1930-10 NSDAP. 1931-08 SS. 1932 wechselt in Anwaltskanzlei seines Vaters; bietet Nazis kostenlosen Rechtsbeistand. 1933 - 1935 zweimalige Haft aufgrund illegaler NS-Aktivitäten (1933-06 NSDAP Verbot in Österreich); Berufsverbot. 1936 - 1938 hauptamtlich für SS tätig. 1937-01 Chef der österreichischen SS. 1938-03 Staatssekretär für öffentliche Sicherheit der Regierung Seyß-Inquart; Mitglied des Reichstages. 1938-09 - 1943-01 Höherer SS- und Polizeiführer im Abschnitt Donau und Wien; in dieser Funktion verantwortlich für Geheime Staatspolizei (Gestapo), SS, Polizei und Sicherheitsdienst (SD).1938/39 Organisation Gestapo Österreich; Aufbau KZ-Mauthausen. 1940-06 - 1941-01 Polizeipräsident von Wien. 1941 SS Gruppenführer. 1943-01 als Nachfolger von Reinhard Heydrich Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA); in dieser Funktion u.a. Vorgesetzter Adolf Eichmanns. 1943-06 SS Obergruppenführer und General der Polizei. 1945 versucht mit Westalliierten Separatfrieden zu erreichen. 1945-05-12 Verhaftung bei Altaussee durch amerikanische Truppen. 1946-10-01 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nürnberg zum Tod verurteilt; die Urteilsvollstreckung findet in Nürnberg statt. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Wilhelm Keitel
(Wilhelm Bodewin Johann Gustav Keitel)
22.09.1882 - 16.10.1946
In Helmscherode (Niedersachsen) als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. 1901 nach Abitur Fahnenjunker in Artillerieregiment. 1914 Westfront. 1915 Großer Generalstab. 1917 Kommandeur in Flandern. 1919 in Reichswehr übernommen; Hauptmann. 1925 - 1927 Gruppenleiter im Truppenamt des Reichswehrministeriums. 1927 - 1929 Abteilungskommandeur eines Artillerieregiments. 1929 - 1933 Leiter der Heeres-Organisationsabteilung im Truppenamt. 1935 Chef des Wehrmachtamts im Reichskriegsministerium. 1937 General. 1938 infolge der Blomberg-Fritsch-Krise wird Keitel Chef des Oberkommandos der Wehrmacht. 1940-07-10 Generalfeldmarschall. 1941-09-16 Keitel erlässt Geisel-Sühne-Befehl; 1941-12-07 Nacht-und-Nebel-Erlass. 1945-05-09 unterzeichnet von Karl Dönitz’ bwvollmächtigt die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht gegenüber der Roten Armee. 1945-05-13 Kriegsgefangenschaft. 1946-10-01 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Nürnberg zum Tod verurteilt. 1946 das Urteil wird in Nürnberg vollstreckt. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Hanns Kerrl
11.12.1887 - 15.12.1941
In Fallersleben (Niedersachen) als Sohn eines Schuldirektors geboren. Nach Abitur Berufslaufbahn als Justizbeamter. 1914 - 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg. 1923 NSDAP. 1928 - 1933 Preußischer Landtagsabgeordneter. 1933 Mitglied und Vizepräsident des Reichsrats. 1933-04 - 1934-06 preußischer Justizminister. 1933 - 1941 Mitglied des Reichstags; SA. 1933 - 1935 Reichskommissar für das preußische Justizministerium. 1934-06-22 Reichsminister ohne Geschäftsbereich. 1935 Reichsminister für kirchliche Angelegenheiten (Gleichschaltung der Kirchen); Leiter der Reichsstelle Raumordnung. 1941 aufgrund eines Herzleidens verstirbt Kerrl in Paris. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue Deutsche Biographie, Bd. 11. Berlin 1977.]
Hubert Klausner
01.11.1892 - 12.02.1939
In Raibl (heute Italien) als Sohn eines k. k. Finanzbeamten geboren. 1912 Matura. 1913 Reserveoffiziersschule. 1914 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg. 1919 - 1920 Kommandant eines Volkswehrbataillons im Kärntner Abwehrkampf. 1920 Bundesheer. 1922 NSDAP. 1933 Gauleiter der illegalen NSDAP in Kärnten. 1933 und zwischen 1935 - 1937 mehrmals in Haft aufgrund illegaler NS-Aktivitäten (1933-06 NSDAP Verbot in Österreich). 1938-02 infolge des Berchtesgadener Abkommens von Hitler zum Landesleiter für Österreich bestellt. 1938-03-13 - 1938-05-24 Minister für politische Willensbildung unter Seyß-Inquart. 1938-04 Mitglied des Reichstages. 1938-05-24 - 1938-02-12 Stellvertreter des Reichsstatthalters; Innenminister. 1938-05-27 Gauleiter und (nomineller) Landeshauptmann von Kärnten. 1939 verstirbt Klausner unerwartet an einem Schlaganfall in Wien. [Nach Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Erich Koch
19.06.1896 - 12.11.1986
In Elberfeld (Rheinland; heute Wuppertal) als Sohn eines Werkmeisters geboren. Lehre zum Kaufmann, dann Eisenbahnbeamter. 1915 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; nach Kriegsende in oberschlesischem Freikorps. 1921 NSDAP. 1928-09 Gauleiter Ostpreußens. 1933 Gründung der Erich-Koch-Stiftung. 1933 - 1945 Oberpräsident Ostpreußens; Mitglied des Reichstages. 1938 SA Obergruppenführer. 1939 Reichsverteidigungskommissar für Ostpreußen. 1941 Chef der Zivilverwaltung des Bezirk Bialystok; Reichskommissar des Reichskommissariats Ukraine. 1944 Chef des Volkssturms in Ostpreußen. 1945-04 Flucht unter dem Decknamen Rolf Berger. 1949-05 Enttarnung und Verhaftung durch britische Militärpolizei. 1950-01 Auslieferung an Polen. 1957 in Warschau wegen Beihilfe zum Mord und Kriegsverbrechen zum Tod verurteilt. 1959 Vollstreckung des Urteils wegen Krankheit ausgesetzt und 1960 zu lebenslanger Haft umgewandelt. 1986 verstirbt Koch in polnischer Haft. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Meindl, Ostpreußens Gauleiter, 2007.]
Fritz Lahr
(Friedrich Lahr)
12.05.1890 - 27.03.1953
In Salzburg geboren. 1911 Absolvierung der Theresianischen Militärakademie. 1914 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; Kommandant eines Feldartillerieregiments. 1927 Landesführerstellvertreter des Wiener Heimatschutz (unter Emil Fey). 1934 staatlicher Sportkonsulent für den Wehrsport; gilt als Verbindungsmann zu den illegalen Nationalsozialisten. 1934-02 Lahr organisiert während des Februaraufstands den „Wehrsturm“ des Heimatschutzes gegen den sozialdemokratischen Schutzbund. 1934-04 - 1938-03 Vizebürgermeister von Wien unter Richard Schmitz. 1938-03-11 - 1938-03-13 kommissarischer Bürgermeister von Wien; ermöglicht der SA das Eindringen ins Rathaus; pflegt gute Kontakte zu Thomas Kozich. 1940 - 1945 Luftwaffe der Wehrmacht. [Nach Czeike, Historisches Lexikon Wien, 1992-2004; Botz, Nationalsozialismus in Wien, 2008.]
Rudolf Mayer
1903 - 1962
In Wien als Sohn von Gustav Mayer, einem Pionier der österreichischen Filmwochenschauen geboren; Bruder von Adolf "Adi" Mayer.
Adolf Mayer
(Adi )
14.05.1908 - 12.12.1960
In Wien als Sohn des österreichischen Filmpioniers Gustav Mayer und seiner Frau Margaretha geboren; Bruder von Rudolf Mayer (1903). 1936 Tod des Vaters; die Firma geht in den Besitz der Mutter über; die Geschäftsführung übernimmt Adolf. 1938 Umbenennung der Firma in „Adi Mayer’s Filmbüro“ (Werbefilme, Kulturfilme); zusätzlich arbeitet Adolf Mayer als Kameramann bei der „Deutschen Wochenschau“. 1941 Bereichsleiter der „Deutschen Wochenschau“ für Wien; nach Kriegsende spezialisiert sich die Firma auf die Produktion von Werbefilmen. 1960 verstirbt Adi Mayer in Wien; die Firma bleibt weiterhin in Familienbesitz und ist heute (2015) der größte Werbefilmhersteller Österreichs. [Nach: adimayerfilm.at (2015).].
August Meyszner
(August Edler von Meyszner)
03.08.1886 - 24.01.1947
In Graz (Steiermark) als Sohn eines Oberleutnants geboren. Besuch der Kadettenanstalt Wien. 1914 Gendarmeriedienst. 1914 - 1918 Teilnehmer am Ersten Weltkrieg; Kommandant an der italienischen Front; nach Kriegsende erneut Gendarmeriedienst. 1919 Führer des Steirischen Heimatschutzes. 1925 NSDAP. 1930 Abgeordneter des Heimatblocks im Steirischen Landtag; Landesrat der Landesregierung Steiermark. 1933 aufgrund illegaler NS- und Heimatschutz-Aktivitäten verliert Meyszner alle politischen Mandate; Zwangspensionierung (NSDAP Verbot von 1933-06 umfasst auch Steirischen Heimatschutz); Stellvertretender SA-Brigadenführer Mittelsteiermark. 1934-02 mehrmonatige Haft aufgrund fortgesetzter NS-Aktivitäten (Anhaltelager Wöllersdorf); nach Enthaftung SA-Brigadenführer der Mittelsteiermark; wird durch österreichische Polizei steckbrieflich gesucht; Flucht nach Jugoslawien und Deutschland; dort Eintritt in die Schutzpolizei Berlin. 1935 SS. 1935-05 deutsche Staatsbürgerschaft. 1937 ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof. 1938 NSDAP (Wiedereintritt); Mitglied des Reichstages. 1938-04-12 kommissarischer Inspekteur der Ordnungspolizei in Österreich (Marschgruppe I) mit Dienstsitz Wien. Auseinandersetzungen mit Ernst Kaltenbrunner. 1938/39 Inspekteur der Ordungspolizei Sudetenland .1939/40 Inspekteur der Ordungspolizei Kassel. 1940/41 Befehlshaber der Ordnungspolizei Norwegen. 1941 Generalleutnant der Polizei und SS-Gruppenführer. 1942 - 1944 Höherer SS- und Polizeiführer Serbien. 1945 Auslieferung nach Jugoslawien. 1946-12-22 Meyszner wird vom Obersten Militärgericht in Belgrad zum Tod verurteilt; die Urteilsvollstreckung findet in Belgrad statt. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Moll, Vom österreichischen Gendarmerie-Offizier zum Höheren SS- und Polizeiführer Serbien, 2011.]
Emil Michall
1881 -
1906 Einjährig-Freiwilliger. 1908-12 Polizeikonzipient. 1910 Bezirksinspektor. 1917-12 Polizeioberkommissär. 1938-01 Chef des Sicherheits- und Verkehrdienstes des Generalinspektorats der Bundessicherheitswache. 1938-09 Stellvertretender Kommandeur der Wiener Schutzpolizei. [Nach Neues Wiener Tagblatt, 1906-12-31, 8 / 1938-01-16, 8 / 1938-09-28, 10; Neuigkeits-Weltblatt, 1908-12-31, 15; Neues Wiener Journal, 1917 -12-16, 8.]
Wilhelm Miklas
15.10.1872 - 20.03.1956
In Krems an der Donau (Niederösterreich) als Sohn eines Postbeamten geboren; Besuch des Stiftsgymnasiums in Seitenstetten. 1890 - 1895 Studium der Geschichte, Germanistik und Geographie an der Universität Wien (1895 Dr. phil.); Ablegung der Lehramtsprüfung; Eintritt in den Schuldienst. 1907 - 1918 Reichsratsabgeordneter der Christlichsozialen Partei. 1908 Mitglied des Niederösterreichischen Landtags. 1919 - 1920 Unterstaatssekretär für Kultus im Staatsamt für Inneres und Unterricht. 1918/1919 Mitglied der Provisorischen und der Konstituierenden Nationalversammlung. 1919 - 1928 Mitglied des Nationalrats, in dem er 1923 - 1928 die Funktion des Ersten Präsidenten innehat. 1928 - 1934 Bundespräsident der Republik Österreich, 1934 - 1938 Bundespräsident des Bundesstaates Österreich. 1938-03-11 betraut nach massiven Druck Arthur Seyß-Inquart mit der Funktion des Bundeskanzlers. 1938-03-13 legt seine Amtsgeschäfte zurück; entzieht sich hierdurch der Unterzeichnung des „Anschlussgesetzes“. 1956 verstirbt Miklas in Wien. [Nach Neue deutsche Biographie, Bd. 17, Berlin, 1994.]
Erhard Milch
30.03.1892 - 25.01.1972
In Wilhelmshafen (Niedersachsen) als Sohn eines (angeblich jüdischen) Marineapothekers geboren. 1910 Abitur; anschließend Fahnenjunker der Fußartillerie. 1914 - 1918 Kriegsteilnehmer; Fußartillerie, dann Fliegertruppe. 1926 Vorstandsmitglied und 1928 Berater der Deutschen Lufthansa. 1933 NSDAP; wird von Göring zum Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium berufen und mit Aufbau der Luftwaffe betraut. 1939 Generalinspekteur der Luftwaffe. 1940 Generalfeldmarschall. 1941 Generalluftzeugmeister (Rüstungsentwicklung); in dieser Funktion für Menschenversuche im KZ-Dachau verantwortlich. 1943 aufgrund militärischer Misserfolge der Luftwaffe zunehmender politischer Bedeutungsverlust. 1944-07/08 Entmachtung. 1945-01 aller Funktionen enthoben. 1945 Verhaftung und englische Kriegsgefangenschaft. 1947-04-17 in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt. 1951-01 Umwandlung des Ersturteils zu 15 Jahren Gefängnis. 1954-06-28 vorzeitige Haftentlassung aus Landsberg; danach Berater der Luft- und Raumfahrtindustrie. 1972 verstirbt Milch in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen). [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue Deutsche Biographie, Bd. 17, 1994.]
Lafayette P. Monson
1902 - 1968
In Preston (Idaho) geboren; Physiker; lebt in Salt Lake City (Utah) und Carson City (Nevada) bevor er nach San Francisco (Kalifornien) zieht; Heirat; zwei Kinder; 1937-12-26 Tod seiner Frau Margaret; 1938-07 - 1938-10 bereist Monson Europa (Rom, Venedig, Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest, Sofia, Istanbul), den Nahen Osten und Asien; seine Reiseeindrücke hält er auf Kodachrome fest; der größte Teil seiner Wiener Aufnahmen wurde von der Gestapo konfisziert. 1939-03 zeigt Monson seine Filmaufnahmen im Rahmen eines „travel talks“ im Woman’s Athletic Club in Oakland (Kalifornien) unter dem Titel „India, Siam, and the Holy Land“.
Arthur Mülverstedt
30.06.1894 - 10.08.1941
In Gebesee (Thüringen) als Sohn eines Landwirts geboren. 1914 Abitur. 1914 - 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg; nach Kriegsende Sicherheitspolizei Berlin; später Kommandeur der Landespolizei Hannover. 1932 NSDAP. 1936-10 stellvertretender Generalinspekteur, 1937-04 Generalinspekteur der Schutzpolizei des Reiches im Hauptamt Ordnungspolizei. 1938 SS-Oberführer; 1940 SS-Gruppenführer. Seit 1938 auch leitende Polizeifunktionen in der „Ostmark“ und im Sudetenland. 1939 mit der „Säuberung“ Brombergs (poln. Bydgoszcz) beauftragt; Kommandeur der Polizeigruppe 5. 1940-11 - 1941-08 Kommandeur SS-Polizeidivision. Mülverstedt stirbt in Kampfhandlungen vor Leningrad. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
[...] Musil
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Hermann Neef
02.09.1904 - 18.11.1950
In Templin (Brandenburg) als Sohn eines Studienrats geboren. 1922 Abitur; danach Beamter beim Zoll. 1920er NSDAP. 1923 SA. 1928 Oberzollsekretär. 1929 NSDAP Bezirksleiter Lahntal. 1929 - 1931 Stadtvorsteher Frankfurt am Main. 1933 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1933-06 Vorsitzender des Deutschen Beamtenbundes. 1933-10 Neef gründet den Reichsbund der Deutschen Beamten; Reichsbeamtenführer. 1933 - 1941 Leiter des Ausschusses für Beamtenrecht an der Akademie für Deutsches Recht. 1934 - 1945 Leiter des Hauptamtes für Beamte der NSDAP. 1938-11 SA-Oberführer im Personalamt der Obersten SA-Führung (OSAF). 1950 verstirbt Neef als Regierungsrat außer Dienst in Berlin. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Hermann Neubacher
24.06.1893 - 01.07.1960
In Wels (Oberösterreich) als Sohn eines Lehrers geboren. Nach Absolvierung des Stiftsgymnasiums in Kremsmünster Studium der Forstwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien (1920 Dr.-Ing.). 1921 - 1934 im Vorstand und ab 1924 Generaldirektor der Gemeinwirtschaftlichen Siedlungs- und Baustoffanstalt (Gesiba). 1925 Gründungsmitglied und bis 1935 Obmann des Österreichisch-Deutschen Volksbunds (österreichische Anschlussbewegung). 1928 - 1933 Präsident des Österreichischen Werkbundes. 1932 Steirischer Heimatschutz. 1933 NSDAP. 1937 Berater der IG-Farben in Berlin. 1938-03-13 - 1940-12-14 Bürgermeister von Wien (von Bürckel in dieser Funktion ab Frühjahr 1940 „kaltgestellt“). 1940-01 Sonderbeauftragter für Wirtschaftsfragen bei der Deutschen Gesandtschaft des Auswärtigen Amts (Sicherung rumänischer Erdöllieferungen); 1941 Ausdehnung dieser Funktion für ganz Südosteuropa. 1942-10 Sonderbeauftragter des Deutschen Reiches für wirtschaftliche und finanzielle Fragen in Griechenland. 1943-08 Sonderbevollmächtigter des Auswärtigen Amtes für den Südosten. 1945-05 amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1945/46 Aussagen im Nürnberger-Prozess gegen Kaltenbrunner und Entlastungszeuge im Belgrader-Prozess gegen Mihailovic; Auslieferung an Jugoslawien. 1951-05-16 in Belgrad zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1952 Entlassung. 1954 - 1956 Berater der Stadtverwaltung Addis Abeba. 1956 privatwirtschaftliche Tätigkeit als Berater in Österreich (Austrian Airlines). [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue Deutsche Biographie, Bd. 19, Berlin, 1999.]
Rudolf Neumayer
18.05.1887 - 25.08.1977
In Wien als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1906 Burschenschaft Vandalia. 1912 Beamter der Gemeinde Wien. 1914 - 1918 Kriegsteilnehmer. 1934 Beitritt zur Vaterländischen Front; Finanzreferent und Leiter des Finanzamtes der Stadt Wien; Burschenschaft Albia. 1936 - 1938 Finanzminister der Regierungen Schuschnigg und Seyß-Inquart. 1936 - 1945 Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. 1943 Leiter der Hauptstelle der Wirtschaftstreuhänder. 1945 Verhaftung. 1946-02 nach dem Kriegverbrechergesetz als Hochverräter zu lebenslanger Haft verurteilt. 1948 Entlassung wegen Haftunfähigkeit. 1957 Tilgung des Urteils. 1958 Mitbegründer und Kariere im Verein der „Wohnungseigentums-Verwaltungsgesellschaft“ (später Wevig). 1977 verstirbt Neumayer in Wien. [Nach Neue Deutsche Biographie, Bd. 19, Berlin 1999.]
Walter Nitsche
04.07.1917 - 13.07.1991
Olga Novakovic
1884 - 1946
Schülerin von Arnold Schönberg (ab 1918/1919); Pianistin des „Wiener Kreises“; Freundin der Familien Regenstreif / Illich. 1946 verstirbt Novakovic im Alter von 62 Jahren in Wien.
Walther Oberhaidacher
(Walther Philipp Anton Oberhaidacher)
22.09.1896 - 30.04.1945
In Bozen (Südtirol) als Sohn eines Kaufmanns geboren. 1915 Abitur. 1915 - 1918 Kriegsteilnehmer. 1919 Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Graz (nicht abgeschlossen). 1924 NSDAP. 1928-05 Gaupropagandaleiter und stellvertretender Gauleiter der Steiermark. 1928-11 Gauleiter der Steiermark. 1929 Mitglied des Grazer Gemeinderates. 1933 Flucht nach Deutschland (NSDAP Verbot in Österreich). 1936 - 1945 Mitglied des Reichstages. 1938-01 SS. 1938-04 Polizeipräsident von Bochum. 1944-03 Polizeipräsident von Dresden. 1945 Oberhaidacher stirbt vermutlich während eines Luftangriffs auf Dresden. [Nach Internet-Portal "Westfälische Geschichte".]
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1900 - 2000
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Jules Pressner
09.03.1899 - 05.1992
Freund der Familie Tennenbaum; als Marcus Tennenbaum die Flucht seiner Familie aus Wien vorbereitet, werden Teile des Familienbesitzes bei den in Paris lebenden Familienfreunden Victor Ergas und Jules Pressner zwischengelagert. 1939-03 holt Marcus den Familienbesitz in Paris ab, bevor er mit seiner Frau Ernestine und seinem Sohn Robert von der französischen Hafenstadt Cherbourg-Octeville mit der Queen Mary nach Amerika emigriert; in seinen Memoiren schreibt Marcus Tennenbaum, dass Jules Pressner nach der Okkupation Frankreichs die Flucht vor den Nazis gelingt. 1992-05 verstirbt Pressner in New York. [Nach: ushmm.org (2015).].
Rudolf Querner
10.06.1893 - 27.05.1945
In Lehndorf/Kamenz (Sachsen) als Sohn eines Landwirts und Rittergutsbesitzers geboren. Nach Gymnasium Besuch des Kadettenkorps (Hamburg) und der Kriegsschule (Hannover). 1914 - 1918 Offizier im Ersten Weltkrieg; französische Kriegsgefangenschaft. 1919 Ordnungspolizei in Sachsen. 1933 NSDAP. 1937 Inspekteur der Ordnungspolizei Hamburg. 1938 SS. 1940-11 Generalinspekteur der Gendarmerie und Schutzpolizei. 1941-05 - 1943-01 Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Nordsee im Wehrkreis X mit Dienstsitz Hamburg. 1943-01 - 1944-10 HSSPF Donau im Wehrkreis XVII mit Dienstsitz Wien. 1943-10 HSSPF Mitte im Wehrkreis XI mit Dienstsitz Braunschweig. 1945-05-27 Suizid nach Verhaftung. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007.]
Friedrich Regenstreif
(Fritz "Pucki" Regenstreif)
14.11.1868 - 08.05.1941
In Tschernowitz (heute Tscherniwzi, Ukraine) als Sohn von Rose (geb. Barasch) und Wilhelm Regenstreif geboren. 1905 konvertiert er gemeinsam mit seiner Frau Johanna (geb. Ortlieb; 1877-12-12 - 1934-06-22) vom mosaischen zum evangelischen Glauben A. B; zwei gemeinsame Kinder: Paul (1899) und Ellen (1901); Friedrich steigt in die Holzhandelsgesellschaft der Familie seiner Frau ein (Eissler & Ortlieb; ab 1925 Krivaja Aktiengesellschaft ), welche um die Jahrhundertwende bei Zavidovici (Bosnien) eine Forstindustrie aufbaut; Friedrich ist Gesellschafter und fungiert zeitweise als Geschäftsführer. 1910/13 - 17 der Architekt Ludwig Ohmann erbaut für die Familie Regenstreif die Villa in Pötzleinsdorf. 1932 Friedrichs Tochter Ellen verlässt Jugoslawien und kehrt mit ihren drei Söhnen in die Familienvilla zurück. 1934-06-22 Tod seiner Frau. 1940 die Deutsche Arbeitsfront (DAF) zeigt Interesse am Erwerb der Liegenschaft. 1941-03-08 unter Druck unterzeichnet Friedrich den Vertrag zum Verkauf der Villa; aufgrund seines schlechten Gesundheitszustand kann die Familie noch bis zum dessen Tod in der Villa wohnen. 1941 verstirbt Friedrich Regenstreif in Pötzleinsdorf.
Josef Resch
28.09.1880 - 06.04.1939
In Wien als Sohn eines Glasermeisters geboren. Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Dr. jur. 1907). Mitglied der Christlichsozialen Partei. 1904 Beamter, ab 1934 Direktor der Arbeiterunfallversicherungsanstalt. 1919 - 1923 Abgeordneter zum Nationalrat. 1918 - 1920 Unterstaatssekretär im Staatsamt für soziale Verwaltung. 1920 - 1938 mehrmals Bundesministers für soziale Verwaltung. 1923 Präsident des Kriegsgeschädigtenfonds. 1931 Habilitation. 1934 Regierungskommissär für die Arbeiter- und Unfallversicherungsanstalten in Wien, Graz und Salzburg. 1935 Präsident des Reichsverbands der Sozialversicherungsträger und Generalrat der Österreichischen Nationalbank. 1938 infolge des „Anschlusses“ wird Resch von den Nationalsozialisten seiner Funktionen enthoben. 1939 verstirbt Resch in Wien an den Folgen einer Krebserkrankung. [Nach Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Karl Retzlaff
07.05.1890 - 23.04.1967
In Gießen (Hessen) als Sohn des Arztes Johann Dietz geboren; früher Tod des Vaters; zweite Ehe der Mutter mit dem Kaufmann Max Retzlaff; Adoption. 1910 Corps Hassia-Gießen. 1910 - 1922 Studium der Rechtswissenschaften in Gießen, München, Marburg (1922 Dr. iur.). 1914 - 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg; nach Kriegsende Freikorps Schleswig-Holstein; Dienst bei der Ordnungspolizei Hamburg; 1920 Kyffhäuserbund; 1933 kurzfristig Mitglied im „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten“. 1934-09 - 1937-03 Stabschef im Kommando der Schutzpolizei Hamburg. 1935-12 stellvertretender Kommandeur, ab 1937-04 Kommandeur der Schutzpolizei Hamburg. 1937-11 NSDAP. 1939-06 Kommandeur der Schutzpolizei Wien. 1939-09 SS-Oberführer. 1939-11 Inspekteur der Ordnungspolizei im Wehrkreis XVII mit Dienstsitz Wien. 1940-04 Generalmajor der Polizei. 1943-09 - 1945-01 Befehlshaber der Ordnungspolizei in Hamburg. 1944-01 SS-Gruppenführer; Generalleutnant der Polizei. 1945 - 1947 Haft (Automatischer Arrest). Retzlaff stirbt in Großhansdorf bei Hamburg. [Nach Wikipedia - freie Enzyklopädie, 2015.]
Joachim von Ribbentrop
(Ullrich Friedrich Willy Joachim Ribbentrop)
30.04.1893 - 16.10.1946
In Wesel (Nordrhein-Westfahlen) als Sohn eines Offiziers geboren. 1910 - 1914 Aufenthalt in Kanada; dort Banklehre, Eisenbahnbau, Zeitungsreporter, Weinimporteur. 1914 - 1918 mit Kriegsbeginn Rückkehr nach Deutschland; Kriegsteilnehmer an Ost- und Westfront; zu Kriegsende Angehöriger der deutschen Militärkommission in Konstantinopel. 1919 Weinhandelsfirma in Berlin; verkehrt bevorzugt in Kreisen des Hochadels. 1925 Adelstitel durch erkaufte Adoption. 1930 Begegnung mit Hitler. 1932 NSDAP. 1933-05 SS-Ehrenführer im Rang Standartenführer. 1933 Mitglied des Reichstages; außenpolitischer Berater Hitlers („Dienststelle Ribbentrop“). 1935 Leiter des Amts für außenpolitische Sonderfragen; Sonderbotschafter in London. 1936 - 1938 Botschafter in London. 1938-02-04 Reichsaußenminister. 1939-08-23 unterzeichnet in Moskau Hitler-Stalin-Pakt. 1940-09-27 verkündet in Berlin Dreimächtepakt. 1940 SS-Brigadenführer. 1941 - 1945 Ribbentrop forciert in Kooperation mit der SS die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. 1945-05 Hitler nominiert in seinem Testament Seyß-Inquart zum neuen Außenminister; Ribbentrop taucht in Hamburg unter. 1945-06-14 Enttarnung und Festnahme durch britische Militärverwaltung. 1946-10-01 in Nürnberg in allen Anklagepunkten für schuldig befunden und zum Tod verurteilt. 1946 Vollstreckung des Urteils im Justizgefängnis Nürnberg. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Franz Rossak
(Frank Ward Rossak)
13.02.1901 - 25.10.1957
In Vösendorf (Niederösterreich) geboren. Besuch der Handelsschule; beginnt als Schüler mit der Zusammenstellung von Filmprogrammen für Schulaufführungen. 1916 Volontär bei der Österreichisch-Ungarischen Kinoindustrie GmbH (Anton Kolm); später technischer Leiter der Fakir-Gesellschaft und Disponent der Imperial-Film. 1920 als Hilfsregisseur der Regent-Film nach Berlin entsandt. 1921 Rückkehr nach Wien; Regiedebüt „Die beiden Rivalen“. 1925 - 1930er Produktion mehrerer Arbeiterfilme (z. B. „Mr. Pim’s Trip to Europe“). 1938 Arbeitsverbot; bestreitet Lebensunterhalt durch Verkauf von Schmalfilmkopien. 1947 Gründung der Pax-Film; produziert aus eigenem Archivmaterial (1937) und aktuellen Aufnahmen den Dokumentarfilm „Der Leidensweg Österreichs“ (heute meist „Sturmjahre“). [Nach: Büttner, Dewald. Über Ruinen zum neuen Leben, 2006.]
Fritz Sacher
(Fred Sacher)
1920 - 2006
In Wien als Sohn von Grete (geb. Flack) und dem Uhrmacher Israel „Iso“ Sacher geboren; nach dem „Anschluss“ Österreichs emigriert Fritz nach Israel; seine Mutter stirbt 1942 in Theresienstadt, sein Vater 1944 in Auschwitz; heiratet in Israel Marion Raab; zwei gemeinsame Töchter. 1960 übersiedelt die Familie nach New York. [Nach Mautner, Unsere Familiengeschichte, 1958; Interview mit Marianne und Peter Flack in Wien, Mai 2011.]
Baldur von Schirach
(Baldur Benedikt von Schirach)
09.05.1907 - 08.08.1974
In Berlin als Sohn eines Oberleutnants und späteren Theaterintendanten geboren. 1924 Wehrjugendgruppe „Knappschaft“. 1925 NSDAP. 1927 SA; Abitur. 1928 - 1931 Reichsführer des NS-Studentenbundes. 1931-10 von Hitler in NSDAP-Reichsleitung als Reichsjugendführer berufen. 1932 Reichsleiter der NSDAP für Jugenderziehung; Reichsführer der HJ. 1933-06 Jugendführer des Deutschen Reiches; in dieser Funktion Staatssekretär im Reichsministerium des Inneren, später im Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. 1940-08-07 Gauleiter und Reichsstatthalter von Wien (weiterhin Reichsleiter für Jugenderziehung). 1945-06 Verhaftung; amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946-10 im Nürnberger Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Deportation Wiener Juden) zu 20 Jahren Haft verurteilt. 1966-09 Entlassung aus Berlin-Spandau. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Neue Deutsche Biographie, Bd. 23, Berlin 2007.]
Kurt Schuschnigg
(Kurt Alois Josef Johann Edler von Schuschnigg)
14.12.1897 - 18.11.1977
In Reiff am Gartsee (heute Riva del Garda, Italien) als Sohn eines Oberstbrigadiers geboren. Jesuitengymnasium in Feldkirch (1915 Matura). 1915 - 1918 Kriegsfreiwilliger. 1918 - 1919 italienische Kriegsgefangenschaft. 1919 - 1922 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg/Breisgau und Innsbruck (1922 Dr. iur.); AV Austria Innsbruck (Cartellverband). 1924 Rechtsanwaltskanzlei in Innsbruck. 1927 Nationalratsabgeordneter der Tiroler Volkspartei. 1930 Gründer des Wehrverbandes Ostmärkische Sturmscharen. 1932 Justizminister. 1933 - 1934 zusätzlich Unterrichtsminister. 1934-07-29 - 1938-03-11 Bundeskanzler (wird zum Nachfolger des von den Nazis im Juliputsch ermordeten Engelbert Dollfuß berufen); zeitweilig zusätzlich Verteidigungsminister und Außenminister. 1936 Bundesführer der Vaterländischen Front. 1938-02-12 unterzeichnet unter Druck Hitlers das Berchtesgadener Abkommen. 1938-02-16 ernennt Arthur Seyß-Inquart zum Innen- und Sicherheitsminister. 1938-03-09 kündigt für 1938-03-13 eine Volksabstimmung für ein unabhängiges Österreich an. 1938-03-11 von Hitler zum Rücktritt gezwungen; Seyß-Inquart übernimmt das Amt des Bundeskanzlers; Schuschnigg fortan unter Hausarrest. 1938-05 Inhaftierung im Gestapo-Hauptquartier im ehem. Hotel Metropol; später Überstellung nach München und Berlin; danach Inhaftierung in den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg. 1941 - 1945 als Sonderhäftling im KZ Sachsenhausen. 1945-04/05 Verlegung nach Niederdorf, Südtirol; SS-Geisel; Befreiung durch Wehrmachtskompanie. 1945 - 1948 Aufenthalt in Italien. 1948 Auswanderung in die USA; dort Lehrauftrag für Völkerrecht an der kath. Universität St. Louis (Missouri). 1956 amerikanische Staatsbürgerschaft. 1967 Rückkehr nach Tirol. 1977 verstirbt Schuschnigg in Mutters (Tirol). [Nach Neue Deutsche Biographie, Bd. 23, Berlin 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Arthur Seyß-Inquart
22.07.1892 - 16.10.1946
In Stannern/Iglau (heute: Stonarov, Tschechien) als Sohn eines Gymnasialdirektors geboren. 1910 - 1917 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien (1917 Dr. iur.). 1915 - 1918 Kriegsteilnehmer. 1921 Rechtsanwalt in Wien; Aktiv im Deutsch-Österreichischen Volksbund und im Steirischen Heimatschutz. 1925 Parteivorstand des Deutsch-Österreichischen Volksbunds. 1931 Kontakte zur NSDAP. 1936 auf politischen Druck des Deutschen Reiches in österreichischen Staatsrat berufen. 1938-02-16 infolge des Berchtesgadener Abkommens von Bundeskanzler Schuschnigg zum Innen- und Sicherheitsminister berufen. 1938-03-11 nach Rücktritt Schuschniggs zum Bundeskanzler ernannt. 1938-03-13 nach Rücktritt Miklas zusätzlich mit Vollmachten des Bundespräsidenten ausgestattet. 1938-03-16 Reichsstatthalter im Rang eines SS-Obergruppenführers. 1939-05-01 infolge der Auflösung der österreichischen Regierung (Ostmarkgesetz) Reichsminister ohne Geschäftsbereich. 1939-10 stellvertretender Generalgouverneur im Generalgouvernement Polen. 1940-05 Reichskommissar der Niederlande. 1939 - 1945 Verantwortlich für eine Vielzahl von Verbrechen in Polen und den Niederlanden (Unterdrückungsmaßnahmen, Plünderung, Zwangsarbeit, Deportation, Geißelerschießung). 1945-05-01 Hitler nominiert in seinem Testament Seyß-Inquart zum neuen Außenminister. 1945 Verhaftung in den Niederlanden durch kanadische Truppen. 1946-10-01 im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess wegen Planung, Entfesselung und Durchführung eines Angriffskrieges, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod verurteilt. 1946 Vollstreckung des Urteils findet in Nürnberg statt. [Nach Klee, Personenlexikon zum Dritten Reich, 2007; Deutsches Historisches Museum - online (2015).]
Ernst Rüdiger Starhemberg
10.05.1899 - 15.03.1956
In Eferding (Oberösterreich) als Sohn eines Großgrundbesitzers geboren. 1914 - 1918 Kriegsteilnehmer. 1920 Studium der Nationalökonomie an der Universität Innsbruck; Corps Rhateia-Innsbruck. 1921 Freikorps Oberland; Teilnehmer am Sturm auf den Annaberg. 1923 Teilnehmer am Hitler-Putsch. 1929 Heimwehrführer in Oberösterreich. 1930 Bundesführer der österreichischen Heimwehr; Abgeordneter zum Nationalrat; kurzfristig Innenminister im Kabinett Vaugoin. 1933 fordert Entmachtung der sozialdemokratischen Stadtregierung von Wien; ersucht Mussolini um illegale Waffenlieferungen an die Heimwehr (Hirtenberger Waffenaffäre).1933/1934 stellvertretender Führer der Vaterländischen Front. 1934 bedeutende Rolle bei Niederschlagung des Juliputsches; Starhemberg wird nach der Ermordung des Bundeskanzlers Dollfuß als dessen möglicher Nachfolger gehandelt; bleibt Vizekanzler; erhält zusätzlich das Ressort des Sicherheitsministeriums. 1934 - 1936 Bundesführer der Vaterländischen Front. 1936 von Schuschnigg zum Rücktritt gezwungen (Phönix-Skandal; Verbindung zu Mussolini); Starhemberg legt sämtliche Regierungsfunktionen nieder; Verbot der Heimwehr. 1937 Emigration in die Schweiz. 1940 - 1942 Frankreich; tritt französischer Armee bei. 1942 - 1955 Argentinien. 1955 Rückkehr nach Österreich. 1956 Strahemberg verstirbt in Schruns (Vorarlberg) infolge eines Herzinfarkt. [Nach Prieschl, Starhemberg, 2008.]
Richard Steidle
20.09.1881 - 30.08.1940
In Untermais (Tirol) als Sohn eines Kaufmanns geboren. 1901 - 1908 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck (1908 Dr. iur.). 1914 - 1918 frontuntauglich; Verwendung als Militärgerichtsakzessist. 1918 Rechtsanwaltskanzlei in Innsbruck. 1918 - 1919 Abgeordneter der provisorischen Landesversammlung. 1919 Abgeordneter des Tiroler Landtags. 1919 - 1921 und 1933 - 1934 Landesrat in Tirol. 1920-05 Steidle gründet Tiroler Heimatwehr. 1922 - 1931 Mitglied des Bundesrats. 1923 Vorsitzender der Vereinigung der Alpenländischen Schutzverbände. 1926 - 1930 Bundesführer des Österreichischen Heimatschutzes (gemeinsam mit Walter Pfrimer). 1932 - 1934 Bundesführerstellvertreter des Österreichischen Heimatschutzes. 1933 Bundeskommissär der Heimwehr für Propaganda; Sicherheitsdirektor der Landesregierung Tirol; Verletzung durch NS-Attentat. 1934 Steidle wird politisch kaltgestellt. 1934 - 1938 Generalkonsul in Triest. 1938 nach „Anschluss“ Verhaftung durch Nazis; Internierung im KZ-Buchenwald. 1940 wird Steidle bei einem vorgeblichen Fluchtversuch erschossen. [Nach Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Marion Stein
(Maria Donata Nanetta Paulina Gustava Erwina Wilhelmine Harewood, Thorpe)
18.10.1926 - 06.03.2014
In Wien als Tochter von Sophie (geb. Bachmann) und dem Dirigenten und Komponisten Erwin Stein geboren; (Kindheits)Freundin von Ivan Illich; emigriert kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nach England; besucht in London das Royal College of Music; später Kariere als Konzert-Pianistin. 1949 Heirat mit George Lascelles (Earl of Harewood); drei gemeinsame Kinder: David (1950), James (1953), Jeremy (1955). 1967 Scheidung. 1973 Heirat mit Jeremy Thrope. 2014 verstirbt Marion Stein (Thrope) in England. [Wikipedia - Online (2015).].
Otto Steinhäusl
10.03.1873 - 20.06.1940
In Budweis (Ceske Budejovice, Tschechien) als Sohn eines Oberleutnants geboren. 1898 - 1905 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien (1905 Dr. iur.). 1902 Einjährig-Freiwilliger. 1906 Gerichtsjahr. 1907 Konzeptspraktikant bei der Polizeidirektion Wien; anschließend Polizeidienst mit wechselnden Dienstorten (Wien, Ostrava, Salzburg). 1915 Militärreferat der staatspolizeilichen Abteilung im Polizeipräsidium. 1919 Polizeioberkommissär, 1921 Polizeirat, 1922 provisorischer Leiter der Bundespolizeidirektion Salzburg. 1931 Stellvertretender Leiter des Wiener Polizeipräsidiums. 1932 Leiter des Sicherheitsbüros. 1933 Leiter der kriminalpolizeilichen Approbationsgruppe II. 1934 infolge des Juliputsches verhaftet (Mitschuld am Hochverrat) und 1935 durch Militärgericht zu sieben Jahren Haft verurteilt. 1936-06 infolge des Juliabkommens aus Haft entlassen; Ausreise ins Deutsche Reich. 1938-03 SS-Oberführer. 1938-03-13 auf Betreiben Ernst Kaltenbrunners zum (kommissarischen) Polizeipräsidenten von Wien bestellt; seit 1940-02 dauerhaft im Krankenstand. Steinhäusl verstirbt in Wien infolge eines Krebsleidens; sein Nachfolger wird Leo Gotzmann. [Nach Seyrl, Sicher durch die Zeit, 2012; Österreichisches Biographisches Lexikon - Online Edition (2015).]
Wilhelm Taucher
26.05.1892 - 18.04.1962
In Füstenfeld (Steiermark) als Sohn eines Sparkassendirektors geboren. Teilnehmer des Ersten Weltkrieges. Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Graz (Dr. jur. 1918). 1923 Habilitation, 1929 a. o. Professor an der Universität Graz. 1931 - 1937 Kammeramtsdirektor an der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie. 1934 - 1936 Mitglied des Steiermärkischen Landtags; Wirtschaftsberater der Steiermärkischen Landesregierung. 1936-01-03 - 1938-02-16 Bundesminister für Handel und Verkehr. 1938-03 infolge des „Anschlusses“ aller Funktionen enthoben. 1940 Militärdienst im Rang eines Offiziers. Nach Kriegsende Ordinariat für Volkswirtschaftslehre und Volkswirtschaftspolitik an der Universität Graz. 1949 - 1953 Beauftragter für den Marshallplan. 1954 - 1955 Rektor der Universität Graz. 1962 verstirbt Taucher in Graz. [Nach Ibler (et al), Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, 1985.]
Marcus Tennenbaum
(Mark Tennenbaum)
27.02.1901 - 04.1985
In Salischtschyky (Galizien; heute Ukraine) als Sohn von Leo und Malka Tennenbaum geboren. 1914 flüchtet die Familie infolge russischer Pogrome nach Wien; Marcus arbeitet im Holzhandel seines Vaters (Favoritenstraße 87, 1100 Wien); später eigener Furnierholzhandel (Rechte Wienzeile 175, 1050 Wien); Heirat von Ernestine Chajes; ein gemeinsamer Sohn: Robert (1936); 1939 Flucht der Familie nach Frankreich; Marcus gelingt es für die meisten seiner Familienmitglieder Ausreisevisa zu besorgen; 1939-03-19 emigriert die Familie von Cherbourg-Octeville (Frankreich) mit dem Linienschiff Queen Mary nach New York (Ankunft: 1939-03-23); dort gründet Marcus gemeinsam mit seinem Bruder Emil und seinem Vater Leo ein Textilhandelsunternehmen.
Robert Tennenbaum
(Bobby Tennenbaum)
12.06.1936 -
In Wien als Sohn von Ernestine (geb. Chajes) und Marcus Tennenbaum geboren. 1939 Flucht der Familie nach Frankreich. 1939-03-19 emigriert die Familie von Cherbourg-Octeville (Frankreich) mit dem Linienschiff Queen Mary nach New York (Ankunft: 1939-03-23).
Ernestine Tennenbaum
(Erna Chajes )
21.06.1909 - 19.01.2007
In Solotschiw (Galizien; heute Ukraine) geboren; heiratet in Wien Marcus Tennenbaum; ein gemeinsamer Sohn: Robert (1936); 1939 Flucht der Familie nach Frankreich; 1939-03-19 emigriert die Familie von Cherbourg-Octeville (Frankreich) mit dem Linienschiff Queen Mary nach New York (Ankunft: 1939-03-23).
Edith Tennenbaum
(Edie Tenner, Ostern)
12.11.1936 -
In Wien als Tochter vom Dora (geb. Austein) und Emil Tennenbaum geboren. 1938-11-09/10 im Zuge des Novemberpogroms wird ihr Vater Emil verhaftet und nach Dachau deportiert; nachdem ihre Mutter Dora die Freilassung ihres Mannes bei der Gestapo erreicht, muss sich dieser verpflichten, Österreich sofort zu verlassen; mithilfe gefälschter Reisedokumente, die ihren Vater Emil als niederländischen Protestanten ausgeben, gelingt diesem die Flucht nach Antwerpen, wo er sich für mehrere Monate versteckt; gemeinsam mit ihrer Mutter finden die Geschwister Edith und Georg fin zwischenzeitlich Unterkunft bei einer Tante in Wien. 1939-10 verlässt Dora mit ihren Kindern Wien um mit dem Zug nach Venedig und dann weiter nach Genua zu flüchten; von Genua gelingt die Emigration nach New York (Ankunft 1939-11-09); aufgrund der finanziellen Situation werden Edith und Georg zwischenzeitlich in einem Kinderheim untergebracht. 1940-01 gelingt auch Ediths Vater die Flucht von Rotterdam nach New York; Wiedervereinigung der Familie; der Nachname der Familie wird zu Tanner anglisiert; die Familie zieht für drei Jahre nach Boston (Massachusetts); dann Rückkehr nach New York; dort gründet ihr Vater Emil gemeinsam mit seinem Bruder Markus und seinem Vater Leo ein Textilhandelsunternehmen; Edith besucht die High School of Music & Art in New York; später Studium an der Universität von Alabama. 1959 Kunstlehrerin an einer Elementary School in New Brunswick (New Jersey). 1975 Heirat von Stan Ostern; drei gemeinsame Kinder; ihrem Ruhestand verbringt Edith in Kalifornien. 1981 Tod ihres Vaters Emil. 2007 Tod ihrer Mutter Dora.
Emil Tennenbaum
(Emil Tanner)
24.04.1903 - 23.03.1981
In Salischtschyky (Galizien; heute Ukraine) als Sohn von Leo und Malka Tennenbaum geboren. 1914 flüchtet die Familie infolge russischer Pogrome nach Wien. 1934 Heirat von Dora Austein; zwei gemeinsame Kinder: Edith (1936) und Georg (1938); Emil gründet in Wien einen Holzhandel (Althanplatz 6, 1090 Wien). 1938-11-09/10 im Zuge des Novemberpogroms wird Emil verhaftet und nach Dachau deportiert; seine Frau Dora erreicht bei der Gestapo seine Freilassung; Emil muss sich verpflichten, Österreich sofort zu verlassen; mithilfe gefälschter Reisedokumente, die ihn als niederländischen Protestanten ausgeben, gelingt ihm die Flucht nach Antwerpen, wo er sich für mehrere Monate versteckt hält. 1939-10 flüchtet Dora mit den Kindern Edith und Georg nach Italien (Venedig, Genua); 1939-11 gelingt Dora und ihren Kindern von Genua aus die Emigration nach New York; aufgrund der finanziellen Situation werden die Kinder zwischenzeitlich - getrennt voneinander - in einem Kinderheim untergebracht. 1940-01 gelingt auch Emil die Flucht von Rotterdam nach New York; Wiedervereinigung der Familie; der Nachname der Familie wird zu Tanner anglisiert; die Familie zieht für drei Jahre nach Boston (Massachusetts); dann Rückkehr nach New York; dort gründet Emil gemeinsam mit seinem Bruder Marcus und seinem Vater Leo ein Textilhandelsunternehmen. 1968 Ruhestand; Emil und seine Frau Dora ziehen nach Santa Barbara (Kalifornien). 1981 verstirbt Emil Tanner in Kalifornien.
Dora Tennenbaum
(Dora Austein, Tanner)
15.05.1913 - 09.06.2007
In Bibrka (Galizien; heute Ukraine) als Tochter von Sarah (geb. Langenauer-Leiter) und Elias Austein geboren. 1914 flüchtet die Familie infolge russischer Pogrome nach Wien; in Wien Besuch Gymnasiums. 1934 Heirat von Emil Tennenbaum; zwei gemeinsame Kinder: Edith (1936) und Georg (1938). 1938-11-09/10 im Zuge des Novemberpogroms wird ihr Mann Emil verhaftet und nach Dachau deportiert; Dora erreicht bei der Gestapo die Freilassung ihres Mannes; Emil muss sich jedoch verpflichten, Österreich sofort zu verlassen; mithilfe gefälschter Reisedokumente, die ihn als niederländischen Protestanten ausgeben, gelingt ihm die Flucht nach Antwerpen, wo er sich für mehrere Monate versteckt hält. Dora und ihre beiden Kinder finden zwischenzeitlich Unterkunft bei ihrer Schwägerin. 1939-10 verlässt Dora mit ihren beiden Kindern Wien um mit dem Zug nach Venedig, dann Genua zu flüchten; von Genua gelingt die Emigration nach New York (Ankunft 1939-11-09); aufgrund der finanziellen Situation werden die Kinder zwischenzeitlich in einem Kinderheim untergebracht. 1940-01 gelingt Emil die Flucht von Rotterdam nach New York; Wiedervereinigung der Familie; der Nachname der Familie wird zu Tanner anglisiert; die Familie zieht für drei Jahre nach Boston (Massachusetts); dann Rückkehr nach New York; dort gründet Emil gemeinsam mit seinem Bruder Marcus und seinem Vater Leo ein Textilhandelsunternehmen. 1968 begeben sich Emil und seine Frau Dora nach Santa Barbara (Kalifornien) in den Ruhestand. 1981 Tod von Emil. 2007 stirbt Dora Tanner in Kalifornien.
Leib Tennenbaum
(Leo Tennenbaum)
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1914 flüchtet Leo mit seiner Frau Malka und den drei gemeinsamen Kindern Marcus (1901), Emil (1903) und Mina (1906) infolge russischer Pogrome von Galizien nach Wien; gründet in der Favoritenstraße 87 (1100 Wien) einen Holzhandel. 1939 emigriert er gemeinsam mit seiner Frau, seiner Schwiegertochter Dora (Frau von Emil) und deren Kindern Edith und Georg in die USA (Ankunft: 1939-11); in New York gründet Leo gemeinsam mit seinen Söhnen Emil und Marcus ein Textilhandelsunternehmen.
Marie Toman
1849 -
In Neumarkt-Kalham (Oberösterreich) als Marie Roitner geboren; Ehe mit dem aus der Gegend Znaim (heute Tschechien) stammenden und sich in Wien niedergelassenen Tischlermeister Georg Toman (ca. 1847 - 1907); Mutter von Marie Amalie (1875) und Georg (ca. 1880). [Nach Herzstark, Kein Geschenk für den Führer, 2005.]
Unidentifiziert
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Richard Keith van Sickle
15.10.1899 - 02.07.1961
Kurt von Briesen
(Kurt Alfred Otto Erimar )
03.05.1883 - 20.11.1941
Mario Wiberal
(August Maria )
04.03.1898 - 24.11.1961
In Trient als August Maria Wiberal geboren. 1923 beginnt Wiberal als Fotojournalist in Wien zu arbeiten (u.a.: Verlag Wiener Zeitungen, Der Abend, Telegraf, Echo); arbeitet ab 1930 u.a. als Kameramann beim Film. 1941 - 1947 USA. 1947 Rückkehr nach Österreich; Redakteur bei verschiedenen Zeitungen (Kurier, Kronen-Zeitung, Neues Österreich) und Fotograf bei der Pressebildagentur Franz Votava; ein Teilnachlass Wiberals befindet sich im Archiv der sozialdemokratischen Arbeiterzeitung. 1961 verstirbt Wiberal in Wien. [Nach: Albertina - Sammlung Online (2015).].
Arthur L. Zegart
1917 - 1989
In Illinois (Chicago) geboren; Besuch der Universität Chicago; Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg als Mitarbeiter der Combat Camera Units US Army Air Force (CCU); in der Nachkriegszeit dokumentiert Zegart die Hilfsprogramme der UNRRA und des JDC (Joint Distribution Committee) in der Tschechoslowakei und in Österreich; ab den späten 1940er Jahren leitet er die Filmabteilung der UNO; später Regisseur und Drehbuchautor für mehrere (TV-)Dokumentationen.
Wilhelm Zehner
(Wilhelm Petrus Zehner)
02.09.1883 - 11.04.1938
In Bistritz (heute Bistrita, Rumänien) als Sohn eines Privatiers geboren. 1898 Besuch der Infanterie-Kadettenschule in Kamenitz. 1902 Infanterieregiment. 1909 - 1911 Militärintendanz in Wien. 1914 - 1918 Kriegsteilnehmer; Balkan- und Isonzofront. 1916 Hauptmann. 1918 in Volkswehr (ab 1920 Bundesheer) übernommen. 1929 Oberst. 1933 Brigadekommandant. 1934 General der Infanterie. 1934-06-11 - 1938-03-11 Staatssekretär für Landesverteidigung im Verteidigungsministerium; maßgeblicher Reformer des Bundesheers („Vater des österreichischen Bundesheeres“). 1938-02/03 befürwortet im Gegensatz zu Schuschnigg für den Fall des deutschen Einmarsches militärischen Widerstand durch Bundesheer. 1938 Zehner wird in seiner Wiener Wohnung erschossen aufgefunden; seine Ermordung durch die Gestapo wird lange als Suizid vertuscht. [Nach Angetter, Gott schütze Österreich!, 2006; doew.at (2015).]
Hedy [?]
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